Jingle

Manisha Nepal
Unsere Erfahrungen lernte uns, ist dass wir nicht schweigen dürfen, sondern unsere Stimme erheben müssen gegen jede Form der Diskriminierung.

Musik

In Nepal fällte der Oberste Gerichtshof im letzten Dezember ein bahnbrechendes Urteil und erteilte den direkten Befehl an die nepalesische Regierung alles zu unternehmen, damit LGBT-Leute dieselben Rechte wie heterosexuelle Frauen und Männer geniessen. LGBT steht für Lesben, Schwule, Bi-Sexuelle und Transgender. Manisha Suben Dhakal aus Nepal berichtete an der dritten ILGA-Asien Konferenz welcher Diskriminierung und Gewalt Transgenderleute in Nepal ausgesetzt sind und wie es zu diesem wichtigen Gerichtsentscheid kam.

Manisha
Trensgender-Leute werden in Nepal Metis genannt.
Nepal liegt im Himmalaya und hat eine Bevölkerung von 25 Mio. Diese ist zusammengesetzt aus verschiedenen Ethnien, Kasten und Religionen, wie Hindus, Muslims, Sikhs, Budistinnen und Budisten und Christinnen und Christen.


Der Volksprotest zusammen mit dem bewaffneten Widerstand der maoistischen Befreiungsbewegung zwangen den diktatorischen König 2006 zum Rücktritt und ebnete den Weg für eine Friedensabkommen. Anfang April 2008 wurde in Nepal eine verfassungsgebende Versammlung gewählt und im Mai erklärte diese Nepal zur Republik und beendete die 240jährige Monarchie.
Manisha beschreibt die Probleme mit denen LGBT-Leute in Nepal konfrontiert sind.

Manisha
Die sexuellen Minderheiten in Nepal spielten eine wichtige Rolle im in der April-Bewegung, die zum Fall des Königs führte.
Während den letzten Jahren leiden wir unter tiefer Einsamkeit und Angstzuständen, dass wir die einzigen auf der ganzen Welt sind, die anders fühlen.
Heute können wir sagen, dass wir uns erfolgreich verändert haben. Diese Veränderung verdanken wir einzig und allein der Blue Diamond Society, die für die Rechte von sexuellen Minderheiten in Nepal kämpft. Dank dem Engagement der Blue Diamond Gesellschaft haben wir keine Angst mehr vor der Realität. Wir stehen zu Identität und wir kennen unserer Rechte. In der Vergangenheit waren wir Vergewaltigung, Diskriminierung, Missbrauch, Gewalt und Stigmatisierung ausgesetzt. Wir realisierten, dass die Gewalt gegen Metis nichts neues ist. Die Gesellschaft fürchtet alles was anders ist, und wir sind anders. Die Stigmatisierung und Diskriminierung durch Fremde, durch die Familie und Freundinnen ist noch nicht zu ende. Wenn wir das leben, was für uns natürlich ist, unsere Geschlechteridentität und sexuelle Orientierung, dann machen sich die Leute lustig über uns, wir erleben Belästigung, Folter, Vergewaltigung, verbale Beleidigungen, Erniedrigungen und Bestechung in allen Teilen Gesellschaft. Sei es innerhalb unserer Familie, die uns lieben und beschützen sollte, oder im Staat, der eine allumfassende Demokratie sein sollte. Bei unserer Arbeit in der Blue Diamond Society kommen uns viele Geschichten zu Ohr, von Leuten die gezwungen werden zu heiraten, häuslicher Gewalt, Vergewaltigung von Transgender-Leuten durch Sicherheitskräfte. Aufgrund der Diskrimnierung am Arbeitsplatz werden Leute in die Sexindustrie gezwungen. Weil das Geschlecht nicht klar definierbar ist, erhalten Metis keinen Identitätspapiere und Ihre Bürgerinnenrechte werden eingeschränkt.

Es gibt hunderte wenn nicht tausende solcher Geschichten, aber die Politiker haben unsere Probleme ignoriert, warum sollten sie sich um die Problem von LGBT-Leuten kümmern, während Armut, ethnische Konflikte, Kastenprobleme und BürgerInnenkrieg im Land herrscht. Wir verlangen nicht, das den Probleme von LGBT-Leuten mehr Aufmerksamkeit gegeben wird als irgend einem anderen Problem. Im Gegenteil wir fordern die Übergangsregierung und die politischen Pateien auf, gleiche Rechte für alle ethnischen Gruppen und Kasten sowie alle anderen Minderheiten einzuführen. Wir kämpfen dafür, dass unsere Rechte in der neuen Verfassung enthalten sind und wir fordern die Regierung auf die UNO-Resolution für sexuelle Minderheiten der UNO-Menschenrechtskokmmission zu ratifizieren.

Musik

Die Blue Diamond Society ist bereit alle Probleme die sexuelle Minderheiten in Nepal erleben zu eliminieren. So dass wir ein sinnvolles Leben führen können. Wir werden nicht aufgeben, bis wir Gleiche Rechte, Gerechtigkeit und Menschenrechte nicht nur für LGBT-Leute, sondern für alle Minderheiten in unserem Land erreicht haben. Aus diesem Grund durchbrechen wir das Schweigen und gehen auf die Strasse. Die meisten unsere Transgenderfreundinnen und Freunde schliessen sich dem Protest gegen Gewalt durch den Staat, die Gesellschaft und die Familie an. Aus diesem Grund haben wir im April 2007 eine Klage beim Obersten Gerichtshof eingereicht gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Bi-sexuellen, Intersexuellen und Transgender-Leuten in Nepal. Und im Dezember 2007 erteilte der Oberste Gerichtshof der nepalesische Regierung den Befehl, jegliche Diskriminierung von LGBT-Leuten zu beenden und ihnen die gleichen Rechte wie heterosexuellen Frauen und Männern zu garantieren.

Dieser Gerichtsentscheid bedeutet ein grosser Erfolg für die LGBT-Bewegung in Nepal, aber wir haben hart dafür gearbeitet. Die Klage ging einher mit kontinuerlicher Lobbyarbeit und intensiven Informations- und Sichtbarmachungskampagnen.

End-Jingle
Musik

Text für End-Jingle

Das war ein Bericht von Bianca Miglioretto aus Manila von der 3 ILGA-Asien Konferenz in Chiang Mai, Thailand.

Oder auf www.isiswomen.org, ich wiederhole www.isiswomen.org. oder auf Deutsch auf www.tinig.ch