Friedrich Abel - Widerstandskämpfer aus Mannheim

ID 27029
 
Das Leben des kommunistischen Wiederstandskämpfers Friedrich Abel, für den am 25.03.09 ein Stolperstein verlegt wird.
Audio
04:23 min, 4115 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.03.2009 / 22:22

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Entstehung

AutorInnen: sonar
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 23.03.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
ohne anmod/abmod im beitrag

Anmod: Am 25.03. werden in Mannheim neue Stolpersteine verlegt. In der Käfertalerstr. 38, an seinem letzten selbstgewählten Wohnsitz, wird ein Stein für den kommunistischen Widerstandskämpfer Friedrich Abel verlegt. Ihr hört einen Beitrag über Friedrichs Abels Leben aus der Reihe Mannheimer Stolpersteine.

Abmod
Wer mehr über das Projekt Stolpersteine erfahren will kann sich unter www.stolpersteine.com informieren. Am 25.03. werden in Mannheim noch zahlreiche andere Stolpersteine verlegt. Eine Liste der Stolpersteine in Mannheim findet sich auf den Seiten der Stadt Mannheim. Am 26.03. findet auch noch eine Verlegerunde in Ludwigshafen statt. Unter anderem wird dort auch ein Stein für Ernst Bloch verlegt.

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Der Heizer Friedrich Abel, Jahrgang 1891, ist Mitglied der KPD. Diese wird 1933 von den Nazis verboten und arbeitet fortan illegal weiter. Fritz Abel ist Gruppenführer des antifaschistischen Massensselbstschutzes. 1934 wird er deshalb verhaftet und am 24.03. zu 18 Monaten Gefägnishaft verurteilt. Friedrich Abel kehrt 1935 aus der Haft wieder zurück. Er ist nicht gebrochen. Er arbeitet weiter gegen die Hitlerdiktatur. Nachdem durch eine Verhaftungswelle 34/35, der die gesamte Bezirksleitung der KP zum Opfer gefallen war, der kommunistische Widerstand handlungsunfähig ist bemüht er sich neue Strukturen aufzubauen. Er versucht die Kassierung der KP-Beiträge in der Innenstadt zu organisieren und übernimmt die Anfertigung illegaler Widerstandszeitungen. Anfangs handelt es sich dabei um die Widerstandszeitung der Neckarstadt „Der Rote Scheinwerfer.“ Dann übernimmt er auch die Produktion der Arbeiterzeitung. Diese Zeitung erscheint einmal im Monat bis in den April 1936. Sie trägt verschiedenen Titel: Arbeiterzeitug, Der 7. November, Tribunal, Der Kommunist und Der Bolschewik. Abel kann die Zeitungen in einem Gartenhaus seines Schrebergartens in der Neckarstadt abziehen, er verbreitete sie auch selbst. Zusammen mit anderen beschafft er einen Abziehapparat und zieht ein breites Verteilernetz durch Mannheim.

Anfang Juni 1936 raten zwei Beauftragte der Parteileitung der KPD Abel zur Flucht. Man fürchtete seine Verhaftung alles war für eine Flucht ins Ausland vorbereitet. Abel will aber trotz der Bedrohung in Mannheim bleiben. Zwei Tage später wird Friedrich Abel von der Gestapo verhaftet. Einige Wochen zuvor war es der Gestapo gelungen in der Mannheimer Innenstadt 4 Verkäufer der Arbeiterzeitung festzunehmen. Im brutalen Verhör knickte einer von ihnen ein und verriet Fritz Abel als den Lieferanten der Zeitung. Die Gestapo versucht in Verhören den Standort des Abziehapparats zu erfahren. Polizeikolonnen stellen Abels Schrebergarten auf den Kopf. Aber der Apparat ist nicht auffindbar. Wenig Tage nach seiner Verhaftung geht das Gerücht um Abel sei in seiner Gefängniszelle ermordet worden. Tatsächlich stirbt er am 22. Juni 1936 unter ungeklärten Umständen in seiner Zelle im Landesgefängnis im Herzogenried. Mit seinem Tod ist die Herstellung von Druckschriften gegen die Nationalsozialisten und der Verbreitung erst einmal unterbunden. Erst die Lechleiter-Gruppe soll diese mit der Produktion des Vorboten wieder aufnehmen. Dieser wird übrigens auf Abels Abziehapparat hergestellt.
Die Einäscherung der Kämpfers Fritz Abel am 27. Juni 1936 wird zu einer stummen Kundgebung vieler Antifaschisten die in der Zeit in Freiheit sind. Sie versammeln sich auf dem Hauptfriedhof unter der Gefahr von Gestapospitzeln erkannt zu werden um ihrem Genossen die letzte Ehre zu erweisen.

Kommentare
24.03.2009 / 17:37 sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
onair!
beitrag wurde gesendet am 24.03.09 im bermudasonar!
 
25.03.2009 / 18:07 bermudasonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
gespielt
am 25.3. zur verlegung nochmal gespielt, leider etwas holprig meinerseits. toller beitrag
 
27.03.2009 / 18:03 sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
gesendet
in sonar auf dem bermuda.funk am 27.3.09 16-18 Uhr -danke-