Ludwig Moldrzyk

ID 27030
 
Biografischer Beitrag über den kommunistischen Widerstandskämpfer Ludwig Moldzryk aus Mannheim.
Audio
02:46 min, 2586 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.03.2009 / 22:28

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Entstehung

AutorInnen: sonar
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 23.03.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
anmod/abmod nicht im beitrag

Anmod:
Am 25.03. werden in Mannheim Stolpersteine verlegt. Unter anderen werden 7 Stolpersteine auf dem Werksgelände von John Deere aufgebracht. Der Betriebsrat übernimmt damit die Patenschaft für im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktive Angestellte der Firma Lanz. Einer von ihnen ist Ludwig Moldrzyk ein Mitglied der Lechleiter Gruppe.


Abmod
Wer mehr über das Projekt Stolpersteine erfahren will kann sich unter www.stolpersteine.com informieren. Am 25.03. werden in Mannheim noch zahlreiche andere Stolpersteine verlegt. Eine Liste der Stolpersteine in Mannheim findet sich auf den Seiten der Stadt Mannheim. Am 26.03. findet auch noch eine Verlegerunde in Ludwigshafen statt. Unter anderem wird dort auch ein Stein für Ernst Bloch verlegt.


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Luwig Moldrzyk, Jahrgang 1899, war einer der wichtigsten kommunistischen Widerstandskämpfer aus dem Mannheimer Stadtteil Neckarau. Er war Fräser bei der Lanz-AG dem heutigen John Deere, dort war er von 1938 bis zu seiner Verhaftung 1942 der führende Mann der traditionsreichen KPD-Betriebsorganisation. Der John Deere Betriebsrat übernimmt nun auch die Patenschaft für seinen Stolperstein auf dem John Deere Gelände. Zusammen mit Moldrzyk werden noch Stolpersteine für sechs weitere ehemalige Lanz-Angestellte verlegt.

Lanz war aber auch schon vor 1938 in der KPD und im antifaschistischen Widerstand aktiv. 1933 bis 1934 wird er wegen seiner Mitgliedschaft im Internierungslager Ankenbuch interniert. Dort lernt er Georg Lechleiter kennen. 1934 und 1935 ist Ludwig Moldrzyk Kurier für die Verteilung illegaler Flugblätter und Zeitungen zuständig. Er leitet die einzige Widerstandsgruppe in Neckarau, die auch nach der Verhaftung vieler Rheinauer und Neckarauer Widerstandkämpfer 1935 noch aktiv ist. 1940 nimmt Georg Lechleiter Kontakt zu Moldrzyk auf. Er ist dabei die Strukturen der Roten Hilfe wiederaufzubauen. Diese bot bis 1936 wichtige Unterstützungen für die Familien verhafteter Widerstandskämpfer an. Moldrzyk gelingt es in seinem Betrieb, der Lanz AG, Spenden von sechs Kollegen zu sammeln. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion beschliessen Georg Lechleiter und Jakob Faulhaber die Mannheimer KPD wiederzuorganisieren. Moldrzyk verteilt bei Lanz den Vorboten die Zeitung der Lechleiter Gruppe. Außer ihm sind noch andere Lanz Angestellte Mitglieder der Lechleiter Gruppe. Im Februar 1942 wird er mit anderen Mitgliedern der Lechleiter Gruppe verhaftet. Zusammen mit 14 Genossen wurde er im Morgengrauen des 15. Septembers 1942 in Stuttgart durch das Fallbeil hingerichtet.