Die derzeitige Krise erwischt die Länder des ehemaligen Ostblocks besonders stark. So ist es auch in Estland. In den 90ern gab es in dem Land einen Wirtschaftsboom sondergleichen. Anders als hier kann man in Estland auch noch im hinterletzten Winkel des Landes problemlos ins Internet. Das Land wickelte seinen gesamten Geldverkehr über Computer ab, die Verwaltung wurde auf Internet umgestellt, das den Esten heute sogar den Gang zur Wahlurne erspart. Kinokarten und sogar Bankkredite wurden in Hochzeiten des Booms per SMS geordert und umgehend bestätigt. Die Begeisterung für alles Technische und Digitale brachte dem kleinen Land mit seinen nur 1,4 Millionen Einwohnern schnell den Namen E-Stonia ein. Doch das neoliberale Musterländle rutscht mit in die Krise.

Radio Corax sprach mit N-Ost-Korrespondent Cristoph Kersting, der die Entwicklung des Landes schon sehr lange verfolgt.