zipfm vom 15.März 2009

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7992 Das Verschwinden der Sinti und Roma aus Halle/S., 27965 EU zwischen Integrationsanspruch und Renationalisierungsgefahr, 27982 Medikamenten-Opfer fordern Entschuldigung von Bayer Schering
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30:36 min, 28 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 15.05.2009 / 15:31

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Klassifizierung

Type: Nachricht
Language: deutsch
Subject area: Politik/Info
Series: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

Author/s: Deborah
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Production Date: 15.05.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
27992 Das Verschwinden der Sinti und Roma aus Halle/S., 27965 EU zwischen Integrationsanspruch und Renationalisierungsgefahr, 27982 Medikamenten-Opfer fordern Entschuldigung von Bayer Schering

Hallo und herzlich willkommen zum Zip-Fm vom Freitag, den 15. Mai 2009 – die heutige Ausgabe kommt von der Radiokampagne aus Berlin mit folgenden Themen:

- Das Verschwinden der Sinti und Roma aus Halle/S. - Jörg Depta begab sich auf Spurensuche
- EU zwischen Integrationsanspruch und Renationalisierungsgefahr – Interview mit Dr. André Brie, Mitglied des Europaparlaments
- Medikamenten-Opfer fordern Entschuldigung von Bayer Schering - ein Interview mit Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren
Das Verschwinden der Sinti und Roma aus Halle/S.
Am 03. März 1943 wurden die letzten noch lebenden Sinti und Roma aus dem Zigeunersammellager in Halle/S. in das Zigeunerlager nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Keiner von ihnen kam je von dort zurück.
Jörg Depta von Radio Corax begab sich auf die Spurensuche in der Stadt Halle/S., in der kein Denkmal, kein Gedenkstein, keine Ausstellung an das Schicksal der Sinti und Roma der Stadt in der Zeit von 1933 - 1945 erinnert.

EU zwischen Integrationsanspruch und Renationalisierungsgefahr
Die europäische Integration wird aus drei unterschiedlichen, aber miteinander verknüpften Richtungen bedroht: Zum einen vom fortlebenden und wieder erstarkenden Nationalismus. Zum anderen haben die Regierungen den realen Widerspruch und die erforderliche Einheit von geografischer Erweiterung und Vertiefung der Integration so sträflich unzureichend beantwortet, dass die Erweiterung bereits zur realen Bedrohung für den Bestand, erst recht für die Vertiefung der Integration geworden ist. Schließlich, und das ist die tatsächlich machtvollste Bedrohung, ist es der seit den achtziger Jahren zur Vertragsgrundlage avancierte neoliberale Markt- und Wettbewerbsradikalismus, der die europäische Integration in ihrer Grundsubstanz gefährdet. Er stellt im Zuge seiner Durchsetzung und Weiterführung bis hin zur Lissabon-Strategie von 2000 und dem aktuellen Vertragsentwurf die europäische Einigung in Frage. Die Linke lehnt ihn zu Recht als Angriff auf das europäische Sozialmodell ab; sie hätte auch Grund, ihn als Bedrohung der europäischen Integration abzulehnen. Die Alternative ist die Wiedergewinnung der Idee der europäischen Einigung für die Bürgerinnen und Bürger durch eine europäische Sozialunion.
Die Tagesaktuelle Redaktion von Radio Corax sprach dazu mit Dr. André Brie, Mitglied des Europaparlaments in der Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke.

Medikamenten-Opfer fordern Entschuldigung von Bayer Schering
In der Hauptversammlung der BAYER AG in Düsseldorf am vergangenen Dienstag den 12. Mai 2009, forderten englische Medikamenten-Opfer eine Entschuldigung des Konzerns sowie finanzielle Kompensation. In den 60er und 70er Jahren hatten Tausende von Kinder schwere Fehlbildungen durch einen Schwangerschaftstest auf Hormonbasis erlitten. Das weltweit von der Firma SCHERING unter den Produktnamen Duogynon, Cumorit und Primodos vertriebene Präparat führte zu Herzfehlern, fehlenden Gliedmaßen, Gaumenspalten, Nierenschäden und anderen Geburtsschäden. "Durch die Übernahme von Schering trägt Bayer heute die Verantwortung für alle Schering-Produkte, auch die in der Vergangenheit verkauften. Ich meine, dass die Übernahme von Schering durch Bayer der richtige Moment ist, auf die Opfer von Primodos zuzugehen." sagte ein Betroffener vor den versammelten Aktionärinnen.
Miro von Radio Dreyeckland sprach mit Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren über diesen Medikamenten-Skandal und die Forderungen der Betroffenen.

Abmod:
Das wars für heute von zip-Fm, dem Infomagazin der Freien Radios. Verantwortlich für diese Sendung war Deborah von der Radiokampagne aus Berlin. Vielen Dank fürs Zuhören und bis Dienstag bei einer neuen Ausgabe von zip-fm.