Anwälte der Roten Hilfe

ID 2849
 
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 3. Dezember 2002 in Hamburg, auf der die AutorInnen/HerausgeberInnen des Buchs "Die Anwälte der Roten Hilfe" über die Arbeit ebendieser politischen StrafverteidigerInnen sprachen (gemeint sind die AnwältInnen, die während der Weimarer Republik für die Rote Hilfe tätig waren). Wer das Material verwendet: Eine Mail an redaktion@salonrouge.de wäre nett.
Audio
52:33 min, 24 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.12.2002 / 00:00

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Andere
Entstehung

AutorInnen: Salon Rouge
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 15.12.2002
keine Linzenz
Skript
Eine andere Veranstaltung zum selben Buch hatte untenstehende Ankündigung (im Internet gefunden).

Veranstaltungshinweis:
Die jüdischen Rechtsanwälte der Roten Hilfe Deutschlands

"Viele Unschuldige, sonst verloren in der verwilderten Welt, haben allein die Rote Hilfe. Die Rote Hilfe ist vor allem ein zivilisatorisches Werk, sie wirkt der uns bedrohenden Barbarei entgegen."

Mit diesen Worten charakterisierte der Schriftsteller Heinrich Mann die Bedeutung der Roten Hilfe, deren Arbeit von vielen Intellektuellen sowie bekannten Künstlerinnen und Künstlern der Weimarer Republik unterstützt wurde.

Die Rote Hilfe Deutschlands wurde 1924 als überparteiliche Organisation zur Unterstützung politisch verfolgter Arbeiterinnen und Arbeiter gegründet. Sie sollte Schutz gegen eine politische Justiz bieten, deren Vertreter noch aus dem Kaiserreich stammten und entsprechend antidemokratisch, republikfeindlich und national gesinnt waren. Über die politischen Strafverteidiger, die sich dieser Justiz entgegenstellten, ist kaum etwas bekannt. Was motivierte diese Menschen, sich selbstlos und schließlich unter dem Risiko eigener Verfolgung, konsequent für Recht und Gerechtigkeit einzusetzen? Erika und Josef Schwarz haben sich zusammen mit dem Hamburger Rechtsanwalt Heinz-Jürgen Schneider auf eine mühsame Spurensuche begeben und die Lebensgeschichten und das Wirken von über 300 RechtsanwältInnen rekonstruiert, die in der Weimarer Republik für die Rote Hilfe tätig waren.

In der Lesung soll nicht die Rote Hilfe als Institution im Vordergrund stehen, sondern die Menschen, die diese Organisation getragen und unterstützt haben. Dabei ergibt sich ein differenziertes Bild, das keineswegs nur parteipolitisch geprägt war. Viele Mitglieder und Anwälte gehörten keiner Partei an. Die jüdischen Rechtanwälte und -anwältinnen sollen im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, denn etwa 60% der RA der Roten Hilfe waren jüdischer Herkunft. Auch die Arbeit der wenigen Rechtsanwältinnen in der Roten Hilfe (Frauen waren erst seit 1919 zum Jura-Studium zugelassen) soll betrachtet werden. Die Situation vor Ort, das Wirken von vier Anwälten der Roten Hilfe in Erfurt, wird ebenfalls in den Blick genommen. Die erhaltenen Dokumente erlauben oft nur einen lückenhaften Einblick in das Leben und Handeln dieser Menschen.