Hallohallo zu unserer Ausgabe vom Freitag den 19. Juni, begrüßt euch heute der Stefan aus Berlin am Mikrofon. Die Themen der nächsten halben Stunde:

Eine Woche Bildungsstreik geht zu ende. Wir blicken noch einmal zurück.
Proteste im Iran. Was sagen linke Iranerinnen dazu.
Polizei-Massaker in Peru. Mehr zur Menschenrechtssituation im dritten Beitrag.
und:
Have you ever squatted an airport? heißt es am Samstag in Berlin. Mehr zu den Actionweeks in der Hauptstadt am Ende der Sendung.

Eine rege Aktionswoche geht zu Ende. Das Bündnis des Bildungsstreiks spricht von den größten Bildungsprotesten seit Bestehen der Bundesrepublik. Zu den zentralen Demonstrationen am Mittwoch kamen über 240.000 Schüler, Schülerinnen, Studierende, aber auch Gewerkschaftsmitglieder, Dozentinnen und Dozenten und Lehrkräfte.

"Tod der Diktatur", schallt es diese Tage jede Nacht von den Häuserdächern Teheran. Jeden Tag gehen Zehntausende Iraner und Iranerinnen auf die Straße und protestieren gegen die Regierung Ahmadinedschads.
Doch das Regime versucht die Proteste niederzuschlagen: RegimegegnerInnen werden verhaftet, die SMS-Netze, ein wichtiger Kommunikationsweg der Proteste, werden gestört, die Pressefreiheit immer stärker eingeschränkt.
Dennoch hat am Mittwoch Ahmadinedschads Gegenspieler Mussawi angekündigt, die Massenproteste so lange fortzusetzen, bis die manipulierte Präsidentschaftswahl wiederholt wird.
Doch wer geht da überhaupt auf die Straße, und mit welchen Forderungen? Das fragte Heike Demmel die Exiliranerin Mina Ahadi. Sie ist Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, Frauenrechtlerin und Mitglied des Politbüros und ZKs der Arbeiterkommunistischen Partei Irans. Die aktuelle Situation im Iran beschreibt sie im Interview mit Radio Z, so:

In Berlin gehen dieses Wochenende auch die sogenannten Actionweeks zu Ende. Aktive aus der Hausbesetzerszene hatten zwei Wochen lang mit Demonstrationen und Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen die Gentrifizierung Berlins protestiert. Damit ist eine Umstrukturierung der Stadt gemeint, die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raums umfasst, Privatisierungen, Luxussanierungen und damit verbunden die Verdrängung der bisherigen einkommensschwachen Bevölkerung zentrumsnaher Stadtteile.