Anmod Dresden-Klezmer

Es ist einfach nicht zu fassen, was sich gerade in Dresden ereignet hat: Da wurde einer der beiden Sprecher der grünen Stadtratsfraktion in Dresden wegen des Störens einer Nazidemo nicht etwa beglückwünscht, sondern zu einer Geldstrafe verurteilt. Schlimmer noch: Wegen Abspielens, Zitat aus der staatsanwaltlichen Anklageschrift, „lauter, jüdischer Musik“ (!!??!!) unddamit der „Störung von Versammlungen und Aufzügen“.
Mit lauter, jüdischer Musik (gemeint ist Klezmermusik) hat Stefan Kühn also die Nazis bei ihrer Demo gestört. Das gefällt den Dresdner Staatsanwälten nicht, die sich hier ungeniert des Nazijargons bedienen.
Nicht nur unseren Münchner Kollegen von Radio Lora blieb bei dieser Meldung der Mund offen stehen und sie baten Jens Hoffsommer, den anderen Fraktionssprecher der Dresdner Grünenfraktion – (dem betroffenen Herrn Kühn hat es erstmal gereicht, er ist verständlicherweise in Erholungsurlaub gefahren - ) ihnen noch einmal zu erzählen, was da in Dresden passiert ist.