Anmod Honduras
Der gewählte Präsident von Honduras versucht heute oder morgen, nach der Anfang des Monats vereitelten Rückkehr via Flug und die Militärblockade der Landebahn beim Anflug seines Flugzeugs nun, auf dem Landweg von Nicaragua aus wieder in sein Land einzureisen. Zahlreiche Beobachter befürchten nun eine massive Eskalation, reist doch der Außenminister ebenso, wie Honorationen Nicaraguas, mit Präsident Zelaya in einem Konvoy an die Grenze von honduras, während gleichzeitig auf der anderen Seite das honduranische Militär im Auftrag des Putschpräsidenten alle Zufahrtswege abgeriegelt und blockiert hat.
Außerdem sind wiederholt nicaraguanische Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in der Grenzregion gegen die Putschisten engagieren, verhaftet worden und berichten von massiven Folterungen.
Während auch in den großen Städten des Landes und besonders in der Hauptstadt Tegucigalpa Unterstützer des gewählten Präösidenten reihenweise verhaftet werden, scheint hinter Putschistenchef Micheletti eine Mehrheit des Parlaments inklusive eines Teils von Abgeordneten der Regierungspartei zu stehen, die einst Zelaya ins Amt brachten - eine unübersichtliche Situation. Wir versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Gestern hat nämlich eine 15-köpfige internationale Expertenkommission in der honduranischen Hauptstadt einen Bericht über die schlimme Lage der Menschenrechte seit dem Putsch vorgelegt. Mit dabei in der Kommission der Mittelamerikareferent der Menschenrechtsorganisation FIAN, Martin Wolpold-Bosien. Dessen Kollegen Armin Paasch, Pressereferent von FIAN Deutschland hat mit seinem Kollegen in Mittelamerika telefoniert und bringt uns in Sachen Honduras auf den neuesten Stand. Wie stellt sich gerade die Lage vor Ort dar?