zip-fm vom 23.10.09

ID 30374
 
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Kommentar zum Grundsatzurteil zur Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften
30339 Ölförderung im Nigerdelta
30347 "es besteht kein gewerkschaftliches interesse an der abschaffung des kapitalismus"
30358 Symposium zum lateinamerikanischen Comic
Audio
30:01 min, 21 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Stereo (32000 kHz)
Upload vom 23.10.2009 / 11:14

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Entstehung

AutorInnen: anja
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 23.10.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm, dem Infomagazin der freien Radios im deutschsprachigen Raum.
Die heutige Sendung wurde produziert am 23. Oktober von der radiokampagne Berlin.

In der heutigen Sendung gucken wir nochmal kurz auf die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes in dieser Woche.

Die weiteren Themen sind:
* Bilder der Enteignung:
wie Staat und Ölkonzerne die Lebensgrundlage von Menschen zerstört
* Zeichen der Finanzkrise:
über die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes in Zeiten der sogenannten Finanzkrise
und
* Comics aus Lateinamerika:
über die Entwicklung, Eigenarten und Bedeutung lateinamerikanischer Comics.


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Wwie wir in der vergangenen Sendung bereits berichteten, kam das Bundesverfassungsgericht am Donnerstag zu dem Schluss, dass die HartzIV-Sätze zu niedrig seien.
Das jedenfalls war das erste Ergebnis der mündlichen Verhandlung, in der vorallem auch die Bezüge für Kinder genauer unter die Lupe genommen werden.

Das ist jedoch nicht die einzige gute Nachricht, die aus diesem Hause diese Woche zu vernehmen war.
Die Bundesverfassungsrichter_innen in Karlsruhe verfassten ebenso ein Grundsatzurteil, welches die Rechte gleichgeschlechtliche Lebensparterschaften gegenüber der heterogenen Ehe stärkt.
Nach diesem Urteil haben homosexuelle Lebensparter_innen von Angestellten im öffentlichen Dienst nun doch Anspruch auf die Hinterbliebenenversorgung. Damit hob das Bundesverfassungsgericht ein vorangegangenes Urteil des Bundesgerichtshofes auf, da es das Grundrecht auf Gleichbehandlung gefährdet sah.
Die neue Regelung findet ab 1. januar 2005 rückwirked Anwendung auf eingetragene Lebensparter_innen.
So sehr die Entscheidung zu begrüßen ist, ist es doch immer wieder schade, dass es das Bundesverfassungsgericht benötigt um solche ausgrenzenden Regelungen zu korrigieren.

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30339 Ölförderung im Nigerdelta 5:16

Bevor der Ölkonzern Shell ins Gebiet der Ogoni im Nigerdealta kam, lebten die Menschen dort im Einklang mit der Natur. Jetzt- 50 Jahre später- ist davon nicht mehr viel übrig geblieben: Die Ogoni leben in Armut und Krankeit- Shell hingegen verdient sich am Öl aus Nigeria eine Goldene Nase.
Celestine Akpobari kämpft dafür, dass die Ogoni auch vom Öl profitieren, und dafür, dass Shell endlich zugibt, die Natur im Ogoni- Land zerstört zu haben.
Cheyenne Mackay hat den nigerianischen Umweltaktivisten letzte Woche getroffen, als er in Europa unterwegs war um auf das Leid seines Volkes aufmerksam zu machen.

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30347 "es besteht kein gewerkschaftliches interesse an der abschaffung des kapitalismus" 7:58

"Die aktuelle "Jobkrise" macht sich vor allem bei Hochqualifizierten mit Abitur bemerkbar." Das war eine der Nachrichtentickermeldung der letzten Tage. Später berichtete auch die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dass die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Fach- und Hochschulreife um fast 25 Prozent anstiegt. Tenor der Berichterstattung: "Auch eine gute schulische Ausbildung schützt längst nicht mehr vor Arbeitslosigkeit"
Dazu führte Radio Corax aus Halle ein Gespräch mit Johannes Jakob über das gewerkschaftliche Interesse an der Abschaffung des Kapitals. Jakob ist Arbeitsmarktexperte beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes.


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30358 Symposium zum lateinamerikanischen Comic 10:48

Der Comic hat in den vergangenen Jahren den Sprung geschafft: von einem Nischendasein hin zu einer größeren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Lange wurde das Medium als kindliche Spielerei belächelt. Ihren Anteil an diesem Stempel hatten z.B. die äußerst populären Comics von Walt Disney. Nur wenig ernst genommen wurde der Comic als Form für eine kritische Auseinandersetzung mit Gesellschaft oder als eine ernsthafte, künstlerische Ausdrucksmöglichkeit.
Eine schon immer etwas bedeutendere Rolle spielte der Comic in Lateinamerika. An diesem Wochenende wird nun in Berlin ein internationales Symposium veranstaltet, welches sich dem lateinamerikanischen Comic widmet.
Zu diesem Anlass sprach Radio Corax mit Rike Bolte vom Lateinamerika-Institut an der Freien Universität Berlin.