Itzig Manger - oyfm weg stejt a boim

ID 30619
 
Itzig Manger gilt als der „Prinz der jiddischen Ballade“. Itzik Manger wuchs in Tschernowitz und Jassy auf, begann 1921 in Rumänien zu veröffentlichen, kam 1929 nach Warschau, wo sein Talent und seine unverwechselbare Stimme schnell Anerkennung fanden. Seine Gedichte erscheinen in den wichtigsten jiddischen literarischen Zeitschriften in Warschau, New York, Berlin, Czernowitz und Bukarest. Nebst Lyrik verfasst er literarische Feuilletons für verschiedene Organe der jiddischen Presse in Polen. Ab 1929 erscheinen mehrere Gedichtbände, literarische Essays, Übersetzungen und ein Roman. Er bereiste Polen, Litauen, Rumänien, Deutschland und Frankreich, wo er als Dichter auftrat und Vorträge zu literarischen Themen hielt.
Er gelangte in den 1930er Jahren zu Berühmtheit, wurde 1938 aus Warschau ausgewiesen, landete ohne Papiere in Paris, flüchtete vor den Nazis nach Marseille und gelangte über Umwege 1941 schließlich nach England. Dort im Exil fehlte Manger das Publikum, ohne das sein Werk nicht existieren kann. Auch erfuhr er dort vom Tod seines geliebten Bruders Notte. Diese Nachricht hat Manger in seinem Werk verarbeitet. 1951 lud man ihn nach Kanada und New York ein, wo er vor einem begeisterten Publikum auftrat. Es gelang ihm in den USA zu bleiben. Viele Auftritte und Veröffentlichungen folgten (1963 Auftritt vor der American Poetry Society und Leivik-Preis). 1958 besuchte er erstmalig Israel, wo er als Held der jiddischen Literatur gefeiert wurde.
Manger beschreibt in seinen Gedichten und Balladen die Welt des osteuropäischen, nicht assimilierten Judentums, die mit der Vernichtung 1942–1945 untergegangen ist. Sein Werk gilt in der Forschung sehr häufig als volkstümlich, und dadurch gibt es wenig literaturwissenschaftliches Material über ihn. Er ist gegen die Zeitströmung der jiddischen traditionellen Literatur treu geblieben, und dadurch sind viele seine Gedichte im Volksmund als Lieder erhalten geblieben.


Efrat Gal-Ed, 1956 in Tiberias, Israel, geboren, kam nach Ableistung ihres Militärdienstes in der israelischen Armee knapp neunzehnjährig als Studentin in die BRD. Sie studierte Germanistik und Judaistik in Bonn und Köln. Von 1978 bis 1984 besuchte sie die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf und war 1983 Meisterschülerin bei Professor Gotthard Graubner. Ab 1984 Arbeiten für das Radio. Sie produzierte (vorwiegend für den WDR) eine Reihe von Hörfunk-Features über jüdische Geschichte, hebräische und jiddische Literatur, israelische Musik und Politik. Ab 1986 Einzelausstellungen ihrer Bilder und Teilnahme an zahlreichen Gruppenausstellungen. Heute lebt sie als Malerin, Autorin und Übersetzerin (aus dem Hebräischen und Jiddischen) in Köln.
Audio
59:56 min, 55 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 07.04.2010 / 14:37

Dateizugriffe: 2

Entstehung

AutorInnen: Redaktion Yiddische Kultur fun der alter velt in undser velt, Riesser und Lensch
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 10.11.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kein Skript vorhanden.

Kommentare
11.11.2009 / 12:12 detlef,
12 11 09 im Abensprogramm
DANKE
 
13.11.2009 / 02:56 AL, coloRadio, Dresden
wird gespielt
morgen