Nina Mackert - „…as se­rious as an in­va­si­on of the enemy in war time” (Vortrag)

ID 30983
 
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Im Rahmen der Vortragsreihe "Wann hört Macht auf? Hier fängt Macht an. Lass uns nicht von Sex reden." sprach Nina Mackert am 01.12. im Café Wagner in Jena zum Thema: - „…as se­rious as an in­va­si­on of the enemy in war time”
Audio
56:39 min, 52 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 05.12.2009 / 12:50

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Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Frauen/Lesben, Schwul, Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: marie
Radio: Radio F.R.E.I., Erfurt im www
Produktionsdatum: 05.12.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
James Dean und seine Dar­stel­lung des ju­gend­li­chen Re­bel­len in … denn sie wis­sen nicht, was sie tun ge­hört zur klas­si­schen Er­zäh­lung über die US-ame­ri­ka­ni­schen 1950er Jahre un­be­dingt dazu. In der Tat ent­brann­te in den USA nach dem zwei­ten Welt­krieg eine hit­zi­ge De­bat­te über „die Ju­gend“, die kaum noch unter Auf­sicht von Schu­le, Kir­che und El­tern stün­den und so ge­ra­de­zu zwangs­läu­fig kri­mi­nell oder schwul wer­den wür­den (was in der he­ge­mo­nia­len zeit­ge­nös­si­schen Logik im letz­te­ren Fall auch zu­sam­men­fiel). Eine steil an­stei­gen­de Zahl von Er­zie­hungs­ma­nua­len und an­de­rer Ex­per­tIn­nen­li­te­ra­tur stand be­reit; El­tern wur­den (im Un­ter­schied zur Jahr­hun­dert­wen­de) als die­je­ni­gen be­trach­tet, die die Lö­sung des Pro­blems in ers­ter Linie zu ver­ant­wor­ten hat­ten.

Ich möch­te in mei­nem Vor­trag die ‚Er­fin­dung‘ von Ado­les­zenz An­fang des 20. Jahr­hun­derts zum Aus­gangs­punkt neh­men, um zu zei­gen, wie die hoch se­xua­li­sier­te De­bat­te über Ju­gend­kri­mi­na­li­tät und ab­wei­chen­des Ver­hal­ten in den 1950ern als eine (bio­po­li­ti­sche) Tech­no­lo­gie be­grif­fen wer­den kann, die ‚nor­ma­le‘ El­tern und Fa­mi­li­en pro­du­zier­te.

Nina Ma­ckert ist His­to­ri­ke­rin und pro­mo­viert an der Uni Er­furt. Sie lebt in Ham­burg und ist Teil der „AG Queer Stu­dies“. Zu­sam­men mit Felix Krä­mer trug sie den Text „Ples­sy re­vi­si­ted: Skiz­zen de­kon­struk­ti­vis­ti­scher Kör­per­ge­schich­te(n) der USA um 1900 zum Buch „Ver­queer­te Ver­hält­nis­se. In­ter­sek­tio­na­le, öko­no­mie­kri­ti­sche und stra­te­gi­sche In­ter­ven­tio­nen.“ bei. An­de­re Ver­öf­fent­li­chun­gen be­schäf­tig­ten sich z.B. mit An­ge­la Davis und der „Kon­struk­ti­on einer afro­ame­ri­ka­ni­schen po­li­ti­schen Iden­ti­tät im Kon­text der 68er-Be­we­gung“ oder der „Er­fin­dung der Ju­gend“.


Weiter Informationen zur Vortragsreihe: www.koerpermacht.blogsport.de