Walfang-Kompromiss mit deutscher Beteiligung

ID 34109
 
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Wale sind vom aussterben bedroht. Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört! Nur logisch, dass es dann Gesetze zum Schutz der Wale wie zum Beispiel ein Walfangverbot gibt. Ja, das wäre logisch. Aber nicht alles was logisch erscheint ist auch Realität. Bisher gab es ein Walfangverbot. Doch das ist jetzt in Gefahr und die Bundesregierung segnet das ganze auch noch ab. In den letzten Monaten erarbeitete Deutschland gemeinsam mit elf weiteren Ländern einen Kompromiss, der die Interessen von Walschutz- und Walfangländern berücksichtigen soll. Dieser Kompromiss sieht vor, dass das Walfangverbot zu kommerziellen Zwecken für 10 Jahre aufgehoben wird. Jährlich dürften dann 1.400 Wale legal getötet werden. Was das genau bedeutet, das weiß Nicolas Entrup. Er ist der Geschäftsführer der Wal-und Delfinschutzorganisation WDCS.
Audio
10:31 min, 14 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.05.2010 / 21:04

Dateizugriffe: 302

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Corax-Widerhall
Entstehung

AutorInnen: tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 18.05.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
FRAGEN:

* Im Juni soll auf der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) über den Kompromiss entschieden werden, der den Walfang regeln soll. Erklären Sie doch noch mal was genau dieser Walfang-Kompromiss beinhaltet?

* Welche Konsequenzen hätte eine Zustimmung der Internationalen Walfangkommission zu diesem Kompromiss für den Walfang?

* Das Walfang Moratorium von 1986 hat die letzten Jahre den Walfang eindämmen können. Was genau beinhaltet denn dieses Walfang Moratorium?

* Wie kam man überhaupt auf die Idee etwas an diesen bestehenden Walfang Schutzgesetzen zu ändern? Was und vor allem wem bringt das was?

(→ Island, Norwegen und Japan sind die drei Länder, die sich am wenigsten für den Walschutz einsetzen. Im Gegenteil, sie fangen Wale im großen Rahmen nach wie vor. Wie ist es möglich, dass diese Länder sich so weitgehend konsequenzenlos aus der Verantwortung ziehen?)

* Deutschland galt bisher zu den Walschutz-Ländern. Ein Bundestagsbeschluss vom 10. Mai 2007 hatte man sich noch darauf geeinigt, dass das bestehende Moratorium eingehalten werden soll. Außerdem sollten jegliche Vorschläge zur Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs abgelehnt werden. Darauf zumindest hatte sich die große Koalition geeinigt. Warum widerspricht Deutschland jetzt diesem Vorhaben und vor allem was verspricht sich die Bundesregierung davon?

* Der Kompromiss soll die Interessen von Walschutz- und Walfang-Ländern vereinen. Inwieweit sind in dem Vertrag denn die Interessen der Walschutz-Länder integriert?

* Die Entscheidung liegt ja jetzt bei der Internationalen Walfangkommission. Viele Tierschutz Organisationen haben einen offenen Brief unterschrieben, in dem Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert wird, etwas gegen den drohenden kommerziellen Walfang zu unternehmen. Inwieweit hätte die Bundeskanzlerin denn jetzt noch die Chance etwas an dem drohenden Beschluss zu ändern?

* Gibt es schon Prognosen wie sich die Internationale Walfangkommission entscheiden wird? (Wie unparteiisch ist die IWC wirklich? Nimmt sie tendenziell eine Position ein?)

* Was kann jeder Einzelne tun, um den Walfang einzudämmen oder diesen Kompromiss zu stoppen?

Kommentare
20.05.2010 / 07:38 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
gesendet in Frühschicht 20-5-2010
danke!