Vielleicht hat es Sie schon in das Hallesche Stadtviertel Glaucha verschlagen, weil so unglaublich viel Werbung gemacht wurde für allerlei im Viertel.... Gentrification heißt das Zauberwort und neue junge Menschen vermitteln gegenwärtig eine Vorstellung davon, was aus dem ehemaligen Proletarier-Viertel Glaucha werden könnte: ein uneitler Kiez mit Kneipen, Galerien, Musik und allerlei Projektläden. Das bemerkten gerade noch rechtzeitig auch die Lokalmatadoren der Internationalen Bauaustellung IBA 2010, die ja in ganz Sachsen-Anhalt Phänomene untersucht und zeigt, die mit dem Wandel der Städte nach 89 einhergingen und -gehen. So landete Glaucha auch auf der offiziellen Route der IBA-Haltestellen in Halle. Haltestellen kann man hier ganz wörtlich nehmen: ein Bus gondelt zwischen Halle und Halle-Neustadt und macht so den Balanceakt Doppelstadt sichtbar und erfahrbar. Das jedenfalls hatten sich die Organisatoren erhofft. Ob daraus eine Erfolgsgeschichte geworden ist, ausnahmsweise mal nicht auf Prestige-Objekte und -Ausstellungsräume zu setzen, darüber sprach Geg von Radio Corax mit Tore Dobberstein vom Halleschen Urbanistenbüro Complizen. Er war an der Planung des Halleschen Parts für die IBA beteiligt.