Interview Olympiaattentat 1972 (kurz)

ID 35744
 
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Interview (Ausschnitt) mit Magdi Gohary, der bei der Geiselnahme während der olympischen Sommerspiele in München als Vermittler direkt mit den Attentätern verhandelte.

***Die Langfassung (knapp 1h) dieses Interviews steht ebenfalls auf freie-radios.net zur Verfügung.***
Audio
06:52 min, 6435 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 05.09.2010 / 12:40

Dateizugriffe: 749

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Klaudia Puchbaur, Michael Bahrnickl
Kontakt: michael.barnikel(at)gmail.com
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 30.08.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
ANMODERATION
1972 fanden in München die olympischen Sommerspiele statt –
und die Welt war über Radio und Fernsehen live mit dabei.
Während Bundeskanzler Willy Brandt in Bonn mehr Demokratie wagte,
und mit seinen Ostverträgen für Tauwetter im kalten Krieg sorgte,
wollte sich die ehemalige Hauptstadt des Nationalsozialismus
als „Weltstadt mit Herz“ präsentieren;
man wollte der Welt demonstrieren, dass aus den Trümmern der Nazidiktatur
ein besseres Deutschland erwachsen war.
Man beabsichtigte, dass die Spiele der 20. Olympiade
als die „heiteren Spiele“ berühmt werden sollten.
Tatsächlich endeten sie in einem Blutbad.
In den Morgenstunden des 5. September 1972,
also vor fast genau 38 Jahren,
drangen acht palästinensische Terroristen in das olympische Dorf ein.
Ihr Ziel: die Mannschaft des Staates Israel.
Sie ermordeten zwei Sportler und nahmen neun Geiseln.
Damit war es mit den „heiteren Spielen“ vorbei,
auch wenn die Wettkämpfe weitergingen.
Die Terroristen forderten die Freilassung von palästinensischen Häftlingen in Israel,
und drohten mit der stündlichen Erschießung weiterer Geiseln.
Der internationale Terrorismus hatte Deutschland mit voller Wucht erreicht,
und die Behörden waren völlig unvorbereitet.
In dieser verzweifelten Lage wurde der gebürtige Ägypter Magdi Gohary
als Berater der Arabischen Liga in Deutschland um seine Hilfe gebeten;
er verhandelte direkt mit den Geiselnehmern.
Wir sprachen mit ihm über „einen Tag im September“;
zunächst erklärte er uns, was die Arabische Liga ist.

ABMODERATION
Das war der Münchner Magdi Gohary,
er verhandelte beim Olympiaattentat 1972 direkt mit den Geiselnehmern.
Morgen, am Dienstag den 31. August, bringen wir von 17 bis 18 Uhr
ein ausführliches interview mit ihm.
Darin versuchen wir zu ergründen,
wie es zum tragischen Ende der Geiselnahme kommen konnte,
die im Tod aller Geiseln mündete.