Dominique Grisard - (Selbst-)Stilisierungen inhaftierter 'TerroristInnen'

ID 36680
 
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Vortragsdokumentation der Vorlesungsreihe "Jenseits der Geschlechtergrenzen" der AG QueerStudies
Audio
50:20 min, 35 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 18.10.2010 / 14:50

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Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: jenseits der geschlechtergrenzen
Entstehung

AutorInnen: AG QueerStudies : Jenseits der Geschlechtergrenzen
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 18.10.2010
CC BY-ND-NC
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
“(Selbst-)Stilisierungen inhaftierter ‘TerroristInnen’ : Terrorismus als Widerstand? Männliche Weiblichkeit. Der hungerstreikende Geschlechtskörper” ist der Titel des im Januar 2010 gehaltene Vortrags von Dominique Grisard (PhD), wissenschaftliche Assistentin für Gender Studies an der Universität Basel. Ihre Dissertation widmet sich einer Geschlechtergeschichte des linken Terrorismus mit einem Schwerpunkt auf die Schweiz der 1970er Jahre und erscheint in im Herbst 2010 im Campus Verlag.

Vortragsankündigung
In diesem Vortrag wird die mediale Repräsentation von hungerstreikenden Mitgliedern der RAF und der Bewegung 2. Juni, die sich in den 1970er-Jahren in der Schweiz und der Bundesrepublik in Haft befanden, als Widerstandsstrategie gelesen. Anhand der damaligen öffentlichen Debatte über den Hungerstreik soll dargelegt werden, wie die hungerstreikenden Inhaftierten dem Staat die Souveränität über ihre Körper entzogen, indem sie auf das imperative Interesse am eigenen (Über)Leben verzichteten. Anders ausgedrückt: Sie beraubten den Staat seiner Macht, über Leben und Tod zu bestimmen. Ich argumentiere nun, dass die staatliche und öffentliche Reaktion auf die Bilder hungerstreikender InsassInnen zumindest teilweise mit deren kompromisslosen Absage an das Leben zu tun hat, dem Verstoss der “TerroristInnen” gegen den hegemonialen Geschlechterdiskurs, der Leben nehmen und Gewalt als maskulin, Leben schenken und Frieden als weiblich kodiert.