Irakkrieg ein Weltwährungskrieg?
ID 3733
Anmoderation (ist im beitrag drin)
"Krieg für Öl?" Dieser Frage ging der Autor und Journalist Jürgen
Elsässer am 2. April im Cafe Nepomuk in Reutlingen nach. Seine zentrale These ist, dass der Irakkrieg weniger ein Krieg um den Rohstoff Öl als ein Krieg um die US-Zahlungsfähigkeit ist, ein "Weltwährungskrieg zwischen Euro und Dollar".
Die verbreitete Parole Kein Blut für Öl mag also nicht falsch sein. Wer aber die komplexen Hintergründe verstehen will, warum die USA gerade jetzt einen solchen Krieg im Nahen Osten führen, kommt nicht umhin, sich die wirtschaftliche Situation der Vereinigten Staaten etwas genauer anzuschauen.
Auf Einladung der lokalen Journalistenunion in ver.di und des Cafe Nepomuk analysierte Jürgen Elsässer, warum die USA ökonomisch mit dem Rücken zur Wand stehen. Die derzeitige US-Regierung, die mit den großen Rüstungs- und Ölkonzernen eng verbandelt ist, verspricht sich durch die Demonstration militärischer Stärke die Aufrechterhaltung ökonomischer und politischer Dominanz auf dem globalen Parkett. Das deutsche Nein gegen den Krieg ist für Elsässer kein Pazifismus, sondern lediglich verbale Taktiererei. Ökonomisch sei die deutsche Wirtschaft mit der US-Wirtschaft "symbiotisch" verschmolzen, sodaß gerade das deutsche Kapital ein besonderes Interesse an diesem US-Krieg habe. Ein tatsächlicher politischer Bruch mit den USA sei sowohl für die deutsche Regierung als auch die deutsche Wirtschaft ein zu hohes Risiko sei. Mittelfristig komme es wieder zu politischen Annäherungen und einem gemeinsamen weltpolitischen Handeln. Elsässer schätzt die Bedeutung der Entwicklung einer neuen europäischen politischen und militärischen Achse für gering ein - jedenfalls in absehbarer Zeit, obwohl die Rufe nach einer eigenständigen militärischen Interventionsfähigkeit der EU gerade durch die Differenzen im Kontext des Irakkriegs wieder lauter geworden sind.
Wir dokumentieren den Vortrag von Elsässer in voller Länge. Doch zunächst die einleitenden Worte von Volker Rekittke an die etwa 50 ZuhörerInnen und Zuhörer im Nepomuk.
"Krieg für Öl?" Dieser Frage ging der Autor und Journalist Jürgen
Elsässer am 2. April im Cafe Nepomuk in Reutlingen nach. Seine zentrale These ist, dass der Irakkrieg weniger ein Krieg um den Rohstoff Öl als ein Krieg um die US-Zahlungsfähigkeit ist, ein "Weltwährungskrieg zwischen Euro und Dollar".
Die verbreitete Parole Kein Blut für Öl mag also nicht falsch sein. Wer aber die komplexen Hintergründe verstehen will, warum die USA gerade jetzt einen solchen Krieg im Nahen Osten führen, kommt nicht umhin, sich die wirtschaftliche Situation der Vereinigten Staaten etwas genauer anzuschauen.
Auf Einladung der lokalen Journalistenunion in ver.di und des Cafe Nepomuk analysierte Jürgen Elsässer, warum die USA ökonomisch mit dem Rücken zur Wand stehen. Die derzeitige US-Regierung, die mit den großen Rüstungs- und Ölkonzernen eng verbandelt ist, verspricht sich durch die Demonstration militärischer Stärke die Aufrechterhaltung ökonomischer und politischer Dominanz auf dem globalen Parkett. Das deutsche Nein gegen den Krieg ist für Elsässer kein Pazifismus, sondern lediglich verbale Taktiererei. Ökonomisch sei die deutsche Wirtschaft mit der US-Wirtschaft "symbiotisch" verschmolzen, sodaß gerade das deutsche Kapital ein besonderes Interesse an diesem US-Krieg habe. Ein tatsächlicher politischer Bruch mit den USA sei sowohl für die deutsche Regierung als auch die deutsche Wirtschaft ein zu hohes Risiko sei. Mittelfristig komme es wieder zu politischen Annäherungen und einem gemeinsamen weltpolitischen Handeln. Elsässer schätzt die Bedeutung der Entwicklung einer neuen europäischen politischen und militärischen Achse für gering ein - jedenfalls in absehbarer Zeit, obwohl die Rufe nach einer eigenständigen militärischen Interventionsfähigkeit der EU gerade durch die Differenzen im Kontext des Irakkriegs wieder lauter geworden sind.
Wir dokumentieren den Vortrag von Elsässer in voller Länge. Doch zunächst die einleitenden Worte von Volker Rekittke an die etwa 50 ZuhörerInnen und Zuhörer im Nepomuk.
Audio
58:46 min, 24 MB, mp3
mp3, 56 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.04.2003 / 00:00
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Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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25.05.2003 / 09:31 | wolli, Radio Unerhört Marburg (RUM) |
gesendet in Marburg
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bei RUM gesendet am 30.5.03 11 h | |