Jopis Geburtstag

ID 37849
 
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Johannes Heesters feierte seinen 107. Geburtstag in Erfurt. Grund genug für Radio F.R.E.I. einmal genauer auf das Phänomen Heesters zu blicken. Im Gespräch war Frank mit dem Historiker Volker Kühn.
Audio
11:14 min, 15 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 09.12.2010 / 13:37

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: frank
Radio: Radio F.R.E.I., Erfurt im www
Produktionsdatum: 09.12.2010
CC BY-NC-SA
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
„Am Dienstag, dem 7. Dezember, um 20 Uhr hebt sich der Vorhang für die einzige offizielle Geburtstagsfeier vom ältesten Bühnenkünstler der Welt unter dem Motto JOPIE – die 107. Revue“, so kann man es auf der Homepage des Erfurter Kaisersaals lesen. Warum der am 5. Dezember 1903 im niederländischen Amersfoort geborene Entertainer Johannes Heesters ausgerechnet in Erfurt seinen Geburtstag feiert, das weiß ich nicht. Das seine Karriere im nationalsozialistischen Deutshland nicht unumstritten ist, ist hingegen bereits länger bekannt. Und am Telefon begrüße ich nun den Autor und Historiker Volker Kühn, Guten Morgen

Herr Kühn, in welchem Rahmen haben Sie sich eigentlich mit der Biographie von Johannes Heesters beschäftigt?

Johannes Heesters zog 1936 aus den Niederlanden nach Berlin. Welches Verhältnis hatte Heesters denn zu den nationalsozialistischen Machthabern?

Am 21. Mai 1941 besuchte Heesters auf Einladung des Lagerleiters das Konzentrationslager Dachau bei München. In seinen Memoiren Es kommt auf die Sekunde an. Heesters schrieb schrieb er dazu ZITAT: "Das Lager wirkte auf uns wie ein typisches Soldatenlager, es sah so aus wie ein Arbeitsdienst- oder Hitlerjungenlager, die man aus den Illustrierten kannte. Wir trafen ein, heuchelten Interesse, ein Soldat knipste uns mit seiner Privatbox, und wir fuhren wieder nach Hause. Am Abend, so glaube ich, hatte ich bereits wieder Vorstellung."
Wie stellt sich denn Heesters Besuch im Konzentrationslager aus ihrer Sicht dar?

Heesters war nicht der einzige Künstler, der von der Flucht jüdischer Kollegen profitierte. Ist Heester ähnlich wie Gustaf Gründgens oder Heinz Rühmann nur einer von vielen?

Vor zwei Jahren sorgte ein Interview mit Heestes im niederländischen Fernsehen erneut für Aufsehen. Dort bezeichnet der greise Heesters Hitler auf Nachfrage als „guten Kerl“. In welchem Verhältnis stehen solche Sätze Ihrer Meinung nach zur fast neun Jahrzehnte dauernden Bühnenkarriere Heesters?