Integration - Vom Verdacht gegen Ausländer oder Ausländerintegration als Alternative zur Ausweisung

ID 37881
 
AnhörenDownload
Der Text zur Sendung kann auf http://www.gegenargumente.at nachgelesen werden.

Die tatsächliche Dauer der Sendung beträgt ca. 50 min!! (Sendungsdauer scheint leider nicht richtig auf!)
Audio
49:57 min, 46 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 10.12.2010 / 17:33

Dateizugriffe: 610

Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Gegenargumente
Entstehung

AutorInnen: Gegenargumente - www.gegenargumente.at
Radio: , Wien im www
Produktionsdatum: 10.12.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die FPÖ hat ihren Wahlkampf zu den Wiener Gemeinderatswahlen hauptsächlich mit dem Hinweis bestritten, hier bei uns seien viel zu viele Ausländer anwesend, die noch dazu viel zu viele Rechte hätten, nur Schwierigkeiten machten – von der Schule über die Arbeitswelt bis zum Zusammenleben im Gemeindebau – und sich überhaupt weigerten, sich anzupassen. Mit Slogans wie „Mehr MUT für unser Wiener Blut, zu viel Fremdes tut niemandem gut“ (FPÖ-Plakat) hat sie für sich Stimmung gemacht und damit auch kräftig gepunktet.

Keine der anderen Parteien hat diesem Befund, dass es ein Problem mit Migranten gäbe, wirklich widersprochen. Niemand konnte den ÖVP-Wahlslogan „Reden wir über Bildung. Am besten auf Deutsch“ als Absage an das Projekt Englisch als Arbeitssprache im Unterricht missverstehen. Jeder wusste, dass dies als Ansage an Kinder mit türkischer, serbischer oder kroatischer Muttersprache gemeint war.

Der Hauptvorwurf der SPÖ an die Adresse der FPÖ lautete, diese arbeite mit „Hassparolen“. Statt sich, wie die SPÖ, mit der Organisierung von Deutschkursen, dem verpflichtenden Kindergartenjahr vor Schuleintritt oder der „Wiener Hausordnung“ um „Lösungen“ zu bemühen, würde sie mit ihren Parolen den Hass auf ausländische Mitbürger nur noch verstärken.

Alle anderen Parteien teilen also den Befund der FPÖ, dass Ausländer ein Problem machen. Im Unterschied zur FPÖ bestehen sie aber darauf, dass Österreich Zuwanderer braucht und Ausländer – vor allem die, die man braucht – daher nicht auszuweisen, sondern zu integrieren seien.

Dass diese Integrationspolitik Defizite aufweise, SPÖ und ÖVP sich ihre Verluste selbst zuzuschreiben hätten, hätten sie diese Themen doch vernachlässigt oder jedenfalls falsch aufgegriffen, ist der einhellige Tenor in der heimischen Medienlandschaft nach der Wahl. „Straches Wahlsieg hat auch objektive Gründe jenseits seiner Hetzerei“ heißt es im Untertitel des Artikels „Wien hat ein Problem mit vielen Türken“ von Peter Rabl im Kurier vom 18.10.2010. Ähnlich Ulrich Brunner in der Tageszeitung Die Presse in seinem Kommentar: „Alles nur Faschisten? Über das Ende des Traums von Multikulti“. Auch der ORF will da nicht nachstehen: Bilder über Kopftuch-tragende Frauen und die ganze Republik weiß sofort, in Österreich gibt es ein „Integrationsproblem“.

Mit der Behauptung von Integrationsdefiziten und der Forderung, sich gefälligst zu integrieren, meldet sich eine sehr grundsätzliche Unzufriedenheit gegenüber einem Teil der hier anwesenden ausländischen Bevölkerung zu Wort. Der Befund lautet, da gibt es welche, die sind zwar da, aber irgendwie mangelt es ihnen an Zugehörigkeit zu Österreich. Wir wollen in unserer Sendung der Frage nachgehen, inwiefern eigentlich? Was fehlt den Zuwanderern? Worin besteht ihre mangelhafte Eingliederung?

Kommentare
12.12.2010 / 16:15 redaktion_A, Radio Helsinki, Graz
wird morgen früh gesendet
in "aus den freien radios". danke!