Gegen die Traditionspflege der Gebirgsjäger

ID 3815
 
... wie jedes Jahr zu Pfingsten treffen sich 2.000 -3.000 Veteranen der Gebirgsjägerkompanie und Bundeswehrsoldaten in Mittenwald(Allgäu), um ihrer "Heldentaten" während des 2. Weltkrieges zu gedenken. Nachweislich haben Einheiten der Gebirgsjäger in zahlreichen Ländern Massaker im Zuge der Partisanenbekämpfung verübt.
Der Beitrag berichtet von den Gegenaktivitäten zu dem Treffen 2002 und mobilisiert für das Treffen kommenden Pfingsten.
Kontakt: AK Angreifbare Traditionspflege, angreifbare.tradition@freenet.de
Audio
02:59 min, 2100 kB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.04.2003 / 20:21

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Gero Altmann
Kontakt: roterbereich(at)zusa.de
Radio: ZUSA, Uelzen im www
Produktionsdatum: 22.04.2003
keine Linzenz
Skript
Nahe der österreichischen Grenze, umgeben von stillen Gewässern, lädt der Ferienort Mittenwald im Allgäu zu einem Aufenthalt ein. Das regional spezifische Reizklima ist besonders an den Pfingstfeiertagen deutlich spürbar, wenn sich die alten Gebirgsjäger-Kammeraden der Wehrmacht gemeinsam mit ihren Bundeswehr-Nachfolgern versammeln, um althergebrachte Werte und Traditionen zu pflegen.
Voller stolz erleben die greisen Wehrmachtssoldaten, dass die Bundeswehr in SFOR- und KFOR-Einheiten heute wieder auf dem Balkan kämpft, wo sie selbst vor 60 Jahren wüteten. Sie leugnen noch heute die von ihnen begangenen Massaker und Zerstörungen während des 2. Weltkrieges u.a. in Griechenland, Italien, Frankreich, Finnland, Jugoslawien, Polen, Albanien und der Sowjetunion.
Zu ihrer größten Überraschung wurden die alljährlichen Feiern der Gebirgstruppe Pfingsten 2002 zum ersten mal seit 1952 gestört! AntifaschistInnen aus der gesamten BRD wollten der ermordeten Menschen am Versammlungsort gedenken und die Anwesenden mit der mörderischen Geschichte der Gebirgstruppe konfrontieren. Alte und junge Kameraden reagierten darauf äußerst agressiv. Die bayrische Polizei stellte alle BesucherInnen einer Jugendherberge, in der sie die "Störer" vermutete, für die Dauer der Feierlichkeiten unter Hausarrest. Dennoch gelang es, die blutige Vergangenheit der Gebirgsjägerkompanie ins Licht der Öffentlichkeit zu zerren.
Das Aktionsbündnis Angreifbare Traditionspflege ruft dazu auf, an Pfingsten 2003 Mittenwald und die Gebirgsjägerkameraden erneut zu besuchen. Dort sollen Entschädigungsforderungen griechischer NS-Ofer gegenüber der BRD publik gemacht werden. Ausserdem fordern die AntifaschistInnen die Wiederaufnahme der Ermittlungsverfahren gegen Angehörige der Gebirgsjägerkompanie, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren.
Um dem Nachdruck zu verleihen, wird am Samstag, den 7. Juni ein Hearing stattfinden. Dort werden VertreterInnen des Griechischen Nationalrats der Oferverbände aus Athen, Überlebende der Massaker aus Griechenland, MilitärhistorikerInnen und (ehemalige) WiderstanskämpferInnen eingeladen.
Mord und Vernichtung sind keine Heldentaten! Lasst die Traditionspflege der Gebirgsjäger nicht unwidersprochen geschehen! Beteiligt Euch an den Demonstrationen und Aktionen in und um Mittenwald!