Das Land Sachsen lehnt den Förderantrag für die Projektstelle eines Jugendhilfecoachs des Kulturbüros Sachsen e.V. ab

ID 39266
 
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Und wie eben schon angekündigt beschäftigen wir uns jetzt etwas mit sächsischer Inenpolitik. Das es in Sachsen überhaupt keine Probleme mit Nazis und mit rechter Gewalt gibt, dass wissen wir spätestens seitdem das eigeltich kleine und beschauliche Örtchen Limbach-Oberfrohna deutschlandweit traurige Berühntheit erlangt hat. Ich darf nochmal kurz daran erinnern. In dieser Stadt gab es mehrere gewalttätige Übergriffe von Rechtsradikalen auf Personen und auch auf Jugendeinrichtungen. Und was der CDU-Fraktion dazu damals eingefallen ist, das möchte ich nochmal kurz zitieren. „Wir haben in Limbach-Oberfrohna kein rechtes Problem“, das war die Erkenntnis, die aus den rechtsradikalen Übergriffen gezogen wurde. Nochmal nachträglich herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis.

Aus Sachsen hört man, was den Kampf gegen Neonazistrukturen angeht, leider nur selten Gutes. Zumindest, was die Politik der sächsischen Regierung betrifft. Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe von Initiativen und Einrichtungen, die sich mit dem Bekämpfen der Alltagsrassismen, der Neonazistrukturen und emanzipativen Sozialarbeit beschäftigen. Und das seit einiger Zeit mit gehörigem Gegenwind aus der Politik. Passendes Stichwort an dieser Stelle: sächsische Extremismusklausel. Und nun hat es eine der etabliertesten Initiativen erwischt. Den Kulturbüro Sachsen e.V.. Das muss nämlich, wenn alles so bleibt, ab demnächst ohne Jugendhilfecoach auskommen. Denn der Freistaat Sachsen hat die Förderung verweigert. Darüber und was das bedeutet, freue ich mich jetzt mit Grit Hanneforth sprechen zu können. Sie ist die Geschäftsführerin des Vereins.

Hallo Frau Hanneforth,
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06:42 min, 15 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.02.2011 / 20:39

Dateizugriffe: 331

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Jugend, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Radio Corax
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 25.02.2011
CC BY-NC-SA
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
* was für Aufgaben haben die Jugendhilfecoaches denn bislang getan?
* genauer

* was bedeutet die Ablehnung Eures Antrag für die Arbeit des Kulturbüro Sachsen e.V.?

* Arbeit der Jugendhilfecoach in Gesamtkonzept von Mobilen Beratungsteams eingebunden, das sagt zumindest eure Homepage aus. Ist die Arbeit dieser Beratungsteams mit dem Wegfall der Coaches denn insgesamt gefährdet?

* Hat das Land Sachsen denn begründet, warum es die Gelder streichen will?

* wie ist die Ablehnung Deiner Ansicht nach politisch zu deuten?

* gibt es einen Zusammenhang mit der sächsischen Extremismusklausel-Debatte?

* Nun kann man ja auf der einen Seite einen politischen Hintergrund vermuten. Möglich wäre ja aber auch, dass das Land Sachsen die Wirksamkeit eurer Coaches als nicht ausreichend einschätzt und das Geld lieber in andere Projekte investieren möchte. Warum seid ihr so sicher, dass die Coaches tatsächlich einen wichtigen Beitrag Förderung von Demokratie leisten. Gibt es dafür irgendwelche Idikatoren, wie erfolgreich die Arbeit der Coaches ist?

* was gibts jetzt für Euch zu tun?

* welche Chancen siehst Du, die Förderung zu erhalten?

Kommentare
01.03.2011 / 12:37 Andreas Reimann (RDL), Radio Dreyeckland, Freiburg
im zip am dienstag 1.3.
Besten Dank!