Vortrag "Agrogentechnik-Die Saat des Bösen" von Prof. Antônio Andrioli

ID 39903
 
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Gekürzte Fassung der Aufnahme der Vortrags vom 19.3.2011 im Audimax der Uni Rostock.
Andrioli spricht über die Auswirkungen des Anbaus von Roundup-resitenter, getechnisch veränderter Soja in Brasilien, die wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Grundlagen für den Anbau transgener Pflanzen allgemein und äußert begründete, scharfe Kritik an diesem. Er plädiert für eine angepasste, ökologische Landwirtschaft und fordert mehr Studien zu Gesundheitsrisiken durch die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen
Audio
31:16 min, 29 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.03.2011 / 21:22

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Umwelt, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Aldo, Juliane
Radio: LOHRO, Rostock im www
Produktionsdatum: 23.03.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am Samstag den 19. März sprach der brasilianische Globalisierungs-Kritiker Dr. Antonio Andrioli im Audimax der Uni Rostock. Veranstalter waren BUND MV, GEW-Hochschulgruppe, Grüne Hochschulgruppe, Gesundheitstreff Rostock, und der AStA. Der Titel seines (deutschsprachigen) Vortrags ist sicherlich provokant, doch Andriolis interdisziplinäre Ausbildung schafft eine fundierte und weitreichende Beleuchtung der Risiken, insbesondere durch die kommerzielle Nutzung von Agrogentechnik in Barsilien aber auch darüber hinaus.

Nach seiner Ausbildung zum Agrartechniker studierte Andrioli Philosophie, Psychologie und Soziologie auf Lehramt, erwarb den Master in Erziehungswissenschaften, promovierte an der Uni Osnabrück zum Thema "Bio-Soja versus Gen-Soja: Eine Studie über Technik und Familienlandwirtschaft im nordwestlichen Grenzgebiet des Bundeslandes Rio Grande do Sul/Brasilien." und erhielt für sein sozialpolitisches Engagement und die herausragenden Studienleistungen 2004 den DAAD-Preis für ausländische Studierende. Nach Lehrtätigkeiten an einer österreichischen und einer brasilianischen Universität ist Antonio Andrioli seit 2010 Direktor des Campus Cerro largo der neuen staatlichen Universität Brasilien (UFFS,)an der auch ökologische Landwirtschaft gelehrt wird.

Im Vortrag erklährt er verständlich die Grundlagen der Gentechnik aus wissenschaftlicher Sicht und beleuchtet die grundlegen den Probleme, die allein mit der Technologie einhergehen. Dann beschreibt er die Anbaupraxis von Roundup-resistenter Soja in Brasilien, die Probleme mit Krankheiten, resistenten Unkräutern, belasteten Böden und Kosten für die Bauern durch schlechtere Erträge. Er erklährt die Strategie des Konzerns Monsanto, der die Soja dort eingeführt hat und dessen zuküftige Pläne.
Schließlich stellt er Studien vor, die die gesundheitlichen Risiken durch die gentechnisch veränderten Pflanzen belegen und beleuchtet sehr kritisch die Rolle der Wissenschaft in diesem Zusammenhang.
Etwa 250 Zuhörer füllten den Saal und folgten dem einstündigen Vortrag und stellten danach noch eine weitere Stunde Fragen, die noch viele weitere interessante Aspekte bertrafen, zum Beispiel die sich abzeichnende Abkehr der brasilianischen Bauern und auch der Regierung vom Anbau der gentechnisch veränderten Soja in Brasilien. Dies ist aber nicht in der Kurzfassung hier enthalten.
Die grundlegende Ansicht Andriolis ist, dass der ökologiche Landbau weit mehr Chancen bietet, die Menschheit in Zukunft vielfältig ernähren zu können und dass die Risiken der Gentechnik in der Landwirtschaft zu groß sind, gesundheitlich wie wirtschaftlich, als dass sie weiter gefördert werden sollte.