zip-fm7.4.2011

ID 40249
 
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40214 Die Asylpolitik in der EU, 40231 die Menschenrechtssituation in Mexiko, 40239 die Frauenrechtssituation in Afghanistan
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30:00 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 07.04.2011 / 14:22

Dateizugriffe: 243

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Frauen/Lesben, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: sakura
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 07.04.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm mit der Sendung vom Donnerstag den 7. April 2011
Die heutige halbe Stunde wurde zusammengestellt von der Radiokampagne aus Berlin. Am Mikrofon begrüßt Euch Sakura. Die heutigen Themen:

40214 Die Asylpolitik in der EU. Gestern sind wieder circa 250 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken. Aus diesem Anlass ein Beitrag zur Situation der Flüchtlinge in Lampedusa und darüber wie über sie Politik gemacht wird.
40231 Dann ein Interview über die Menschenrechtssituation in Mexiko. Der dortige Drogenkrieg fordert immer mehr Opfer und verschlechtert zunehmend die Menschenrechtslage.
40239 Am Schluss ein Interview zur Frauenrechtssituation in Afghanistan und zur Arbeit zu diesem Thema von der Hilsorganisation medica mondiale.
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Nun zu unserem ersten Beitrag:

Gestern sind in einem Schiffsunglück circa 250 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Ob es jedoch ein Schiffsunglück ist, oder doch eher eine menschenrechtskatastrophe ist fraglich. Verantwortlich für die vielen Toten auf der Flucht in die europäische union ist auch die Abschottungspolitik der EU, die es den Menschen nahezu unmöglich macht, auf weniger gefährliche Weise einzureisen. Auch nach dem die Flüchtlinge in der EU sind, ist es für sie sehr schwierig und oft unmöglich eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. In der Debatte um das Asylrecht werden oft rassistische Ängste geschürt. Von einem Exodus ist dann die Rede, von Flüchtlingsströmen und einer Krise - ausgelöst durch rund 5000 Flüchtlinge, die es von Tunesien und Libyen nach Lampedusa geschafft haben. Über die Situation auf Lampedusa und die Hintergründe sprach Radio Z aus Nürnberg mit Karl Kopp von der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl:  Pro Asyl fordert humanitären Einsatz von Italien und Solidarität der anderen europäischen Staaten.

In Mexiko weitet sich der von der Armee geführte Krieg gegen Drogen immer mehr aus. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat jetzt geurteilt, dass Mexiko die Menschenrechtssituation in vielen Punkten verbessern muss. Die tatsächliche Umsetzung des Urteils durch die Regierung ist ist jedoch nicht zu erwarten.
Genau das fordert aber die Menschenrechts- Organisation ACAT mit einer Petition. Dazu ein bericht von Radio RaBe aus Bern, in dem ein Vertreter von ACAT zu Wort kommt.

Zwangsheirat, Rechtlosigkeit, Gewalterfahrungen - das ist für viele Frauen in Afghanistan Alltag. Seit dem Sturz der Taliban durch internationale Truppen hat sich für sie nichts verbessert. Im Gegenteil: Die Heirat gegen den Willen der Frau ist die Regel, nicht die Ausnahme, sind sie in öffentlichen Positionen müssen sie um ihr Leben fürchten. Viele Frauen landen wegen sogenannter moralischer Verbrechen im Gefängnis – wohinter meist der Vorwurf des Ehebruches steht, ein Vorwurf, der oft auf abenteuerliche Weise zustande kommt. 
Zwar existiert eine afghanische Frauenbewegung und fordert ihre Rechte, doch viele Frauen können ihre Stimme nicht erheben, werden krank, Selbsttötungen sind häufig. 
Seit 9 Jahren hat die Frauenhilfsorganisation Medica Mondiale in Afghanistan diverse Projekte für Frauen aufgebaut – in enger Zusammenarbeit mit einheimischen Frauen und Initiativen. Sie bietet Hilfe für Frauen an, die unter den psychischen und körperlichen Folgen von sexualisierter und anderer Gewalt leiden. Rechtsanwältinnen unterstützen angeklagte Frauen, medizinische Fachfrauen werden ausgebildet. 
Die Frauenhilfsorganisation medica mondiale verlässt nun Afghanistan und gründet Medica Afghanistan. Damit übergibt sie die Projekte, die sie seit 9 Jahren dort aufgebaut hat, in einheimische Hände. An der schlechten Lage für Frauen in Afghanistan insgesamt hat sich aber nichts verbessert, bemängelt medica mondiale. Heike Demmel von Radio Z aus Nürnberg sprach darüber mit Bele Grau, sie ist Projektleiterin Afghanistan der Hilfsorganisation Medica Mondiale. 

Das war ein Beitrag von Radio Z aus Nürnberg, und
Das wars auch schon wieder mit einer halben Stunde zip-fm.

Verantwortlich für die heutige Sendung ist sakura von der Radiokampagne aus Berlin. Weitere Infos, die einzelnen Beiträge sowie die Gesamtausgabe von zip-fm findet ihr unter freie-radios.net.

Tschüs und vielen Dank fürs Zuhören.