Clean Capitalism? Die Inwertsetzung von Natur als Krisenstrategie.

ID 41651
 
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Neoliberalismus – Krisenfolgen – Machtverhältnisse 2011 <
Symposium zur Analyse und Diskussion der Kontinuitäten und Brüche neoliberaler Herrschaft, postneoliberaler Tendenzen und emanzipatorischer Strategien

http://neoliberalismus-2011.org/

Workshop - Impulsreferat: sendefertiger O-Ton / unmodertiert
Audio
40:40 min, 47 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 21.06.2011 / 00:25

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Entstehung

AutorInnen: Walther Moser
Kontakt: vonunten(at)helsinki.at
Radio: RadioHelsinki, Graz im www
Produktionsdatum: 19.06.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die gegenwärtige Krise wird häufig als “multiple Krise” bezeichnet: Nicht nur Wirtschaft und Finanzen, sondern auch die Energieversorgung (“peak oil”), die Ernährung (Preissteigerung für Nahrungsmittel) und die Umwelt (Klimawandel, Biodiversitätsverlust) sind wahrnehmbar in die Krise geraten. Die Rede von der multiplen Krise verweist aber nicht nur auf die Gleichzeitigkeit, sondern auch auf den Zusammenhang der unterschiedlichen Krisenphänomene. In dem Workshop soll dieser Zusammenhang näher beleuchtet werden. Vor allem geht es um neue Formen der Inwertsetzung von Natur, wie sie aktuell im Fall von Investitionen in die Produktion von Agrartreibstoffen und des (hiermit oft zusammenhängenden) “land-grabbing”, also der Inbesitznahme großer Landflächen im globalen Süden durch Unternehmen aus dem globalen Norden bzw. aus Schwellenländern, zu beobachten sind. Inwieweit, so eine zentrale Frage des Workshops, handelt es sich hierbei um eine bloße Neuauflage traditioneller Nord-Süd-Beziehungen, inwieweit haben wir es mit einem Prozess zu tun, in dem neue Felder der Kapitalanlage erschlossen, der Kapitalismus durch seine “Ökologisierung” aus der Krise gezogen und die Nord-Süd-Beziehungen grundlegend transformiert werden?

Markus Wissen
Nach dem Studium der Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Freien Universität Berlin arbeitete Markus Wissen u.a. in Forschungsprojekten zu nachhaltiger Stadtentwicklung, internationaler Biodiversitätspolitik sowie Klimawandel und Wasserversorgung an verschiedensten Universitäten und Instituten in Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin und Erkner. Zwischenzeitlich war er u.a. auch als Geschäftsführer des Ökumenischen Netzes Rhein-Mosel-Saar tätig. Wissen lehrte bisher an den Universitäten Berlin (FU), Kassel und Potsdam und ist seit 2008 Universitätsassistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Internationale Umweltpolitik, gesellschaftliche Naturverhältnisse, Staatstheorie und räumliche Dimensionen des Wandels von Staatlichkeit. Sein aktuelles Buch: „Gesellschaftliche Naturverhältnisse in der Internationalisierung des Staates: Konflikte um die Räumlichkeit staatlicher Politik und die Kontrolle natürlicher Ressourcen“ (2011).
http://www.univie.ac.at/intpol