Am Wochenende trafen sich in Eisenach wie jedes Jahr die Burschenschaften. Für gewöhnlich ist das kaum mehr als eine kleine Meldung wert - und auch die Eisenacher selbst scheren sich recht wenig um das, was da passiert. Hauptsache, die Gäste geben Geld aus und steigern den lokalen Umsatz ...

In diesem Jahr ist nun plötzlich alles anders. Medienberichte und sogar eine Protestdemonstration im kleinen Eisenach bestimmten das Bild. Der Grund: Dass was da im Vorfeld die Runde machte an Nachrichten war ziemlich beängstigend. Die Deutschen Burschenschaften sollten nämlich über einen Antrag abstimmen, der eindeutig nationalistisch und rassistisch ausgerichtet war. Ein Vorstoß, der nicht nur die breite Öffentlichkeit in Aufruhr versetzte sondern auch innerhalb des Verbandes der Burschenschaften für Unruhe sorgte.

Was nun genau stattfand am Wochenende, wie sich Burschenschaften heutzutage definieren und wie das jetzt mit Rassismus und Deutschtümelei ist, das versuche ich nun im Gespräch mit Alexandra Kurth zu klären. Sie ist tätig an der Universität in Gießen und hat sich bereits ausgiebig mit Burschenschaften beschäftigt.