Aufstehen wenn der Papst kommt

ID 41844
 
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Im September wird Papst Benedikt XIV vor dem deutschen Bundestag sprechen. Eigentlich komisch das sich da kein Mensch drüber aufregt. Aber mit der Trennung von Staat und Religion war es in Deutschland eh nie weit her. Vor allem wenn die Religion eine der christlichen Hauptkirchen war. Doch Rolf Schawnitz, Bundestgasabgeordneter und Sprecher der Laizist_innen in der SPD, nimmt das nicht einfach so hin. Er wird an diesem Tag demonstrativ den Plenarsaal verlassen. Radio F.R.E.I. sprach mit ihm über seine Beweggründe und die medialen Wellen die sein Protest in der vergangenen Woche ausgelöst hat.
Audio
08:09 min, 7640 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 30.06.2011 / 16:19

Dateizugriffe: 652

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: johannes
Radio: Radio F.R.E.I., Erfurt im www
Produktionsdatum: 30.06.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Im September wird das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Benedikt XIV., im Bundestag eine Rede halten. Da stellt sich schnell die Frage: Warum soll er das? Und was ist aus der Trennung von Staat und Kirche geworden? Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Sprecher der Laizist_innen in der SPD, Rolf Schwanitz hat beschlossen der Rede demonstrativ fernzubleiben und erntete dafür in den letzten Tagen viel Kritik - auch aus der eigenen Fraktion. Guten Morgen Herr Schwanitz.

Herr Schwanitz, warum bleiben sie der Rede des Papstes am 22. September fern?

In dem Entwurf einer Erklärung werfen sie „dem Oberhaupt der katholischen Kirche […] „Missionierung“ und eine Mitschuld an der Unterdrückung von Millionen Menschen“ vor. Worauf genau beziehen Sie sich?

In den Medien war Anfang der Woche von einem Boykott-Aufruf die Rede. Sie widersprechen auf Ihrer Homepage dieser Darstellung. Was ist da schief gelaufen?

Herr Schwanitz, wie reagieren die Menschen in ihrem Wahlkreis auf ihren Protest?

Nach der ersten großen Medienwelle gab es harsche Kritik. Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Volker Kauder wirft Ihnen: „religiöse Intoleranz und politische Unvernunft“ vor. Können Sie diese Argumente nachvollziehen?

Auch in Ihrer eigenen Partei regen sich Gegenstimmen. Ihr Parteigenosse Wolfgang Thierse nennt Sie einen kämpferischen Atheisten dessen Äußerungen man nicht überschätzen sollte und auch Sigmar Gabriel distanziert sich von Ihnen. Gibt es in ihrer Partei wenig Rückhalt für ihre Ansicht?

In Frankreich gibt es eine strikte Trennung von Staat und Kirchen. In Deutschland sind die Grenzen dagegen vielerorts unscharf. Wo sehen Sie, als einer der Sprecher der Laizist_innen in der SPD, weiteren Handlungsbedarf.

Kann Deutschland überhaupt jemals ein laizistischer Staat werden, der Staat und Kirche trennt, wenn eine der größten Parteien des Landes ihre Religionszugehörigkeit sogar im Namen trägt?


Kommentare
30.06.2011 / 17:46 bermudasonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
gesendet...
...in bermuda sonar am 30.6. zwischen 17 und 18uhr.
 
01.07.2011 / 09:52 Philipp und Johanna, Radio Dreyeckland, Freiburg
Im Morgenradio bei Radio Dreyeckland
Danke - gesendet mit dem Hinweis auf das Freiburger Bündnis: http://freiburgohnepapst.de/wp/ (FRN 41695)
 
01.07.2011 / 14:00 fredi, radio flora, Hannover
im zip vom 1.7.2011
danke!