Die Meldungen um den 19.Februar in Dresden reißen nicht ab. An diesem Tag hatten tausende Menschen einen von Nazis aus ganz Europa geplanten Aufmarsch in Dresden mit friedlichen Sitzblockaden verhindert. Die Polizei hat an diesem Tag auch eine breite Funkzellenüberwachung durchgeführt und tausende Handyverbindungsdaten und Personendaten erhoben. Das hat in den letzten Wochen für mächtig mediales Aufsehen gesorgt. Doch um diese Überwachungsmaßnahme soll es nun ausnahmsweise mal nicht gehen. Die besondere „sächsische Demokratie“ wie sie Wolfgang Thierse bei einer Sitzblockade in Dresden bezeichnet hat, zeigt nun wieder ihr repressives Gesicht. Einige TeilnehmerInnen der friedlichen Sitzblockaden, und wie viele genau kann man derzeit gar nicht sagen, haben nun Bußgeldbescheide erhalten. Die Betroffenen sollen Bußgelder zahlen damit dass Ermittlungsverfahren gegen sie eingestellt wird. Dieses Verfahren ist an sich nicht untypisch. Doch die Gelder sollen an einen bestimmten Verein gezahlt werden. Und zwar an die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. Mit den Zahlungen soll die Beratungstätigkeit und die Hilfe für Opfer rechter Gewalt unterstützt werden. Das klingt zunächst einmal gar nicht mal so schlecht - immerhin eine sinnvolle Verwendung dieser Gelder. Aber der RAA Sachsen e.V. steht dem Empfang der Bußgelder sehr kritisch gegenüber. Warum das so ist, darüber hat sich Radio Corax mit Andrea Hübler von der Opferberatung Dresden des RAA Sachsen e.V. unterhalten. Zu Beginn erklärt Frau Hübler, was den betroffenen Personen in den Ermittlungsverfahren vorgeworfen wird.