antifademo 26.11.11.leipzig jingle

ID 44469
 
am 26.11.11 will die jn eine veranstaltung mit karl-heinz hoffmann (wehrsportgruppe hoffmann) zum oktoberfestattentat machen. es wird um 15:30 eine antifa demo ab dem naturkundemuseum geben.
fenceoff.org
Audio
01:21 min, 3152 kB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 21.11.2011 / 16:34

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: rabotz
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 21.11.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
26.11.: Demo gegen Rechtsterrorist im Leipziger NPD-Büro
– 20.11.2011

In Leipzig wird die antifaschistischen Kampagne “Fence Off” am kommenden Sonnabend, 26. November, mit einer Demonstration gegen eine Veranstaltung im hiesigen NPD-Büro vorgehen. Dort, im so genannten “Nationalen Zentrum” (Odermannstraße 8, Stadtteil Lindenau), wird ein Vortrag des Neonazis und Rechtsterroristen Karl-Heinz Hoffmann stattfinden. Er ist Begründer der berüchtigten “Wehrsportgruppe Hoffmann”, einer verbotenen rechtsterroristischen Bande, die unter anderem mit dem Oktoberfest-Attentat 1980 in Verbindung gebracht wird.

“Diese Veranstaltung ist eine besonders widerliche Provokation”, sagt Anita Dudow, Sprecherin der Kampagne Fence Off. “Die Nazi-Szene ist nicht nur gewalttätig, sondern stellt unumwunden ihre Begeisterung für den Nationalsozialismus, den Rechtsterrorismus und das Töten von Menschen zur Schau. Das werden wir nicht dulden.”

Veranstaltet wird der Hoffmann-Vortrag vom Leipziger Verband der “Jungen Nationaldemokraten” (JN), also der Jugendorganisation der NPD. Deren Anführer Tommy Naumann ist zugleich ein “Kameradschaftsführer” des “Freien Netzes”. Wie die Veröffentlichung des internen “Freies Netz”-Forums vor einigen Tagen belegt, versteht sich diese überregional vernetzte und gewaltbereite Gruppe als Bindeglied zwischen der NPD und der militanten Neonazi-Szene. Das “Freie Netz” hat sich ausdrücklich zum Ziel gesetzt, im NPD-Jugendverband eine “NS-Ersatzorganisation” aufzubauen. Eine der Zentralen des “Freien Netzes” ist die Odermannstraße 8 in Leipzig.

“Während sich PolikerInnen in Betroffenheit üben, agieren diese Nazistrukturen weiter unbehelligt und in aller Öffentlichkeit”, sagt Dudow. Hoffmann hatte bereits im September 2010 auf Einladung des “Freien Netzes” einen Vortrag nahe Colditz gehalten. Im Anschluss kam es zu Hausdurchsuchungen bei Besuchern dieser Veranstaltung, gesucht wurde nach Sprengstoff, auch auf dem Grundstück Hoffmanns in Kohren-Sahlis (Landkreis Leipzig). Der Freistaat tat ihm ansonsten nur Gutes: Für sein Anwesen in Kohren-Sahlis erhielt der Rechtsterrorist Hoffmann über Jahre hinweg Fördermittel – insgesamt 130.000 Euro.

“Kein Wunder, dass sich Nazis in Sachsen wohlfühlen. Statt unterzutauchen können sie hier offen agieren – mit dem Wissen der Landesregierung und unter Aufsicht des Verfassungsschutzes”, so Dudow. Erst kürzlich wurde bekannt, dass sächsische Neonazis mehr als 150 Schusswaffen besitzen – ganz legal. “In der ‘Sächsischen Demokratie’ hat man als Neonazi gute Karten. Selbst nachdem die ‘NSU’ jahrelang Rückzugsorte in Sachsen nutzen konnte, sitzt beispielsweise CDU-Innenminister Ulbig das Problem einfach aus”, kritisiert Dudow. “Seit 1990 gab es in Deutschland mehr als 180 rassistische und neonazistische Morde. Die Behörden wollten aber nicht einmal von rassistischer Gewalt reden, als im Oktober 2010 Kamal K. von zwei Neonazis vor dem Hauptbahnhof ermordet wurde. Wenn Leute wie Ulbig heute entsetzt tun, dann hoffentlich auch, weil das eine Folge ihrer jahrelangen Politik ist, Linke wegzuhauen und rechts wegzuschauen.”

Die Kampagne Fence Off lädt alle Nazi-GegnerInnen ein, sich am 26. November um 15.30 Uhr an Naturkundemuseum (Innenstadtring) zu versammeln. Die Demonstration hat das Motto “Nazis entwaffnen – Rechten Terror bekämpfen, Freies Netz auflösen!” und wird – selbstverständlich – zum NPD-Büro im Stadtteil Lindenau führen.

Zuletzt beteiligten sich am 24. September 2011 etwa 2.000 Menschen an einer Demonstration der Kampagne “Fence Off”. Mehr zur Kampagne finden Sie auf der Website www.fenceoff.org. Dort können Sie auch den kompletten Aufruf zur Demo am 26. November nachlesen.