zip-fm vom 11.01.2012

ID 45621
 
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1. Verwanzter Planet (45582.) 2. Anschlag auf Auto eines antifaschistischen Aktivisten in Gräfenberg (45505.) 3. Kampagne des österreichischen Innenministeriums gegen Asylwerber (45593.) 4. "Klubradio" vor dem Ende: Ungarns umstrittenes Mediengesetz greift (45610.)
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30:01 min, 24 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.01.2012 / 15:14

Dateizugriffe: 228

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Isabel Dean
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 11.01.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich Willkommen zu zip-fm am Mittwoch, den 11. Januar. An Mikrofon und Technik ist Isabel Dean. Folgende Themen erwarten euch heute:

1. Überwacht die Überwacher: Eine neue Internetplattform möchte die Überwachungstechnik-Industrie in die Grenzen weisen

2. Neonazi-Anschlag in Franken: In der Region Nürnberg verübten in der Silvesternacht Neonazis einen Anschlag auf das Auto einer antifaschistisch aktiven Person.

3. Anti-Asyl-Agitation: Die Innenministerin Österreichs Johanna Mikl-Leitner verbreitet gezielt Anti-Asyl-Agitation

4. Umstrittenes Mediengesetz in Ungarn: Das Budapester Klubradio steht vor dem Aus

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1. Verwanzter Planet
Überwacht die Überwacher – immer wieder eine Forderung in politischen Zusammenhängen, ob es nun um Zivil-Polizisten auf Demos geht oder um den Verfassungsschutz. Oder um den sogenannten Staatstrojaner, bei dem der Chaos Computer Club erfolgreich war, die Überwacher zu überwachen.
Andy Müller-Maguhn ist Mitglied des Chaos Computer Club, kurz CCC. Er möchte die Überwachungstechnik-Industrie in die Grenzen weisen, insbesondere den Teil, der sich um Telekommunikationsüberwachungstechnologie kümmert.
Er betreibt seit kurzem eine Internetplattform in Form eines wikis, mit dem Namen BuggedPlanet.
Wozu das da ist, was auf der Homepage zu finden ist und was damit erreicht werden kann, im folgenden Beitrag von Wera vom Radio F.R.E.I. Erfurt. Sie wollte zunächst wissen, was es bringen soll, alles darüber zu wissen, wer wo wie wen überwacht.

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2. Anschlag auf Auto eines antifaschistischen Aktivisten in Gräfenberg

In der Nacht zum 30.12. kam es zum zweiten Mal in einem Monat zu einem Nazi-Anschlag auf das Auto eines antifaschistisch aktiven Menschen in der Region Nürnberg. Opfer war der langjährige Sprecher des Bürgerforums Gräfenberg, Michael Helmbrecht. Gräfenberg ist bundesweit für seinen Protest gegen die Gedenkmärsche der Nazis in dem Ort bekannt.

Bei Helmbrechts PKW wurden Scheiben eingeworfen, Reifen zerstochen und die Türschlösser mit Bauschaum verklebt. Außerdem wurde Buttersäure in seinen Briefkasten gekippt. Der Sachschaden beträgt mindestens 4000 Euro.

Helmbrecht engagiert sich seit Jahren gegen Nazi-Aktivitäten in Gräfenberg und Umgebung. Sein Einsatz ist Nazi-Organisationen wie dem Freien Netz Süd seit langem ein Dorn im Auge. Hämische Kommentare im Internet nach dem Anschlag könnten ein Hinweis darauf sein, dass das Freie Netz Süd hinter dem Anschlag steckt.

Das vermutet auch Karin Bernhart, Sprecherin des Bürgerforums Gräfenberg, die Tobias Lindemann von Radio Z Nürnberg interviewte:

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3. Kampagne des österreichischen Innenministeriums gegen Asylwerber

Asylpolitik wird in Österreich schon lange nicht mehr unter dem Gesichtspunkt des Menschenschutzes gesehen. Wenn PolitikerInnen zum Thema Stellung nehmen, dann geht es meistens um Asyl-Missbrauch.

Von der FPÖ ist man dies ja gewohnt. Nun schlägt aber auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner auffällig oft in diese Kerbe. Die Nichtregierungsorganisation SOS-Mitmensch spricht in diesem Zusammenhang von einer gezielten Anti-Asyl-Agitation aus dem Innenministerium.

Alexander Pollak von SOS-Mitmensch nennt im folgenden Interview Beispiele für den rechtspopulistischen Kurs der österreichischen Innenministerin. Georg Wimmer von der Radiofabrik, Salzburg hat mit ihm gesprochen:

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4. "Klubradio" vor dem Ende: Ungarns umstrittenes Mediengesetz greift

Massenentlassungen bei den Zeitungen, Hungerstreiks beim Fernsehen: Die ungarische Medienwelt ist in Aufruhr.

Seit das umstrittene, neue Mediengesetz in Kraft ist, rollen immer mehr regierungskritische Köpfe. Jetzt steht auch das Budapester „Klubradio“ vor dem Aus, das letzte unabhängige Radio des Landes. Auf Februar wird ihm die Sendefrequenz entzogen. Wilma Rall vom Radio RaBe, Bern berichtet:

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Das war das zip-fm vom 11. Januar 2012. Diesmal mit Beiträgen aus Erfurt, Nürnberg, Salzburg und Bern. Ihr könnt die Einzelbeiträge oder die gesamte Sendung nachhören unter www.freie-radios.net.

Die in der Sendung genannten Internetadressen waren: Mehr Infos zur Überwachung der Telekommunikationsueberwachungstechnologie gibt’s unter: Buggedplanet.info


Das nächste zip-fm gibt es morgen vom Radio Unerhört Marburg. Tschüss und machts gut. Bis dahin.