NPD-Brandstiftertour endet erfolglos in Riesa

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Am Samstag den 3. November war in Riesa die letzte Station der NPD-Brandstiftertour. Auch hier schrien und pfiffen 100 bis 200 Gegendemonstranten gegen die 25 NPD-Leute und ihre Lautsprecher an. Tja Holger, die Bürger nicht mobilisiert, deine Tour war wohl nicht so erfolgreich. Aber es gab auch Zwischenfälle, wie am Donnerstag in Dresden. Die NPD erhoffte mit ihrer Tour durch 8 sächsische Städte unter dem Motto "Asylmißbrauch und Islamisierung stoppen" Anschluss an rassistische Ressentiments bei den Bürgern zu finden. Aber es gab überall Gegenproteste.
Audio
06:52 min, 7200 kB, mp3
mp3, 143 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 05.11.2012 / 12:23

Dateizugriffe: 356

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Magazin
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 03.11.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Länge: 6:51 min

siehe auch:

Proteste gegen rassistische Kundgebung der NPD in Leipzig:
http://www.freie-radios.net/51862

NPD Brandstifter-Tour Sachsen (Start in Chemnitz):
http://www.freie-radios.net/51868

Bereits am 11. Oktober protestierte die NPD gegen einen Beschluss des Kreistages des Landkreises Meißen zur Unterbringung von 100 weiteren Flüchtlingen im Landkreis Meißen. Die NPD erhoffte sich, dass sie dafür viele Bürger mobilisieren kann, was ihnen damals vor dem Reiterhof bei Strehla, wo der Kreistag tagte, zum Glück überhaupt nicht gelang, obwohl sie in Gröditz, wie schon früher in Pirna, Unterschriften gegen die Einrichtung eines Asylbewerberheims gesammelt hatten. Stattdessen gab es selbst in dem Dorf der kleinen NPD-Kundgebung eine Gegenkundgebung. Die Mobilisierung von Bürgern mit rassistischen Ressentiments war auch das Ziel der NPD mit ihrer jüngsten Brandstiftertour unter dem Motto "Asylmißbrauch und Islamisierung stoppen". Diesmal tourte ein 7,5-Tonnen-Lkw der NPD mit diesmal starken Lautsprechern vor verschiedene Asylbewerberheime und Moscheen in Sachsen. Nur waren es wieder meist nur 20 bis 30 NPD-Leute, darunter Holger Apfel und Jürgen Gansel. Die Mobilisierung von Bürgern für die NPD gelang auch hier nicht. Der Tourplan war ergeizig: Am Dienstag den 30. Oktober waren sie in Chemnitz und Plauen, am Donnerstag in Dresden und Leipzig, am Freitag in Pirna, Kamenz und Radebeul und am Samstag in Riesa. An allen Orten ihres Auftretens wurde die NPD mit bis zu 10 mal mehr Menschen konfrontiert, die gegen sie protestierten und wozu verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen hatten. Am Donnerstag gab es einen Übergriff von NPD-Anhängern auf ein einparkendes Auto an der Moschee in Dresden-Cotta. Auf der Fahrt von der Moschee in Dresden-Cotta zum Asylbewerberheim in Dresden-Johannstadt gab es einen weiteren Zwischenfall, wie am Freitag auf coloRadio berichtet wurde:

Transparente vom Netzwerk Asyl, Migration, Flucht (kurz Namf) mussten vom Asylbewerberheim und dem gegenüberliegenden Wohnhaus nach Aufforderungen von den Hauseigentümern wieder entfernt werden. Namf setzt sich für die Unterbringung von Asylsuchenden in Wohnungen statt in Heimen ein.

Am Samstag den 3. November war dann Riesa die letzte Station der NPD-Brandstiftertour. Auch hier schrien und pfiffen fast 100 Gegendemonstranten gegen die 25 NPD-Leute und ihre Lautsprecher an. In Riesa ist der NPD-Verlag "Deutsche Stimme" ansässig und dort hat NPD-Chef Holger Apfel seinen Wohnsitz. Tja Holger, die Bürger nicht mobilisiert, deine Tour war wohl nicht so erfolgreich.