Zip-FM 15.10.03

ID 5190
 
1:15 Gespannte Ruhe in Bolivien
Von Maike Dimar von Radio Z, Nürnberg 95,8 MHz
z@radio-z.net, 14.10.2003, Interview, 8:21 Minuten, FRN 5186

10:13 Castortransport Militärgeheimnis in Frankreich. Interview mit Jacques Schuler von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg
Von ak von Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz
rdl@rdl.de, 14.10.2003, Interview, 5:35 Minuten, FRN 5175

16:56 Waffen unter Kontrolle - Kampagne gegen Kleinwaffen. Interview mit André Maertens vom RüstungsInformationsBüro Freiburg
Von Birgit von Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz
rdl@rdl.de, 14.10.2003, Interview, 6:38 Minuten, FRN 5181

24:54 Sozialstaat mit der Maus
Von Morgenradio bei Radio Dreyeckland
5:05 min., FRN 5182
Audio
30:58 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.10.2003 / 13:04

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Andreas Linder
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 15.10.2003
keine Linzenz
Skript
Anmod
Willkommen zum heutigen Zip-FM, dem Infomagazin der Freien Radios aus dem deutschsprachigen Raum. Heute geht es um die aktuelle Situation im Bürgerkriegsland Bolivien, um die militärische Absicherung der Castortransporte im Nachbarland Frankreich und um eine internationale Kampagne gegen Kleinwaffen. Im Rahmen der Zip-FM-Beitragsreihe zum Sozialabbau gibt es heute am Ende der Sendung einen recht amüsanten Beitrag. Durch die nächste halbe Stunde führt euch Andreas Linder vom Freien Radio für Tübingen und Reutlingen.


Gespannte Ruhe herrscht derzeit in Bolivien. Ein "vom Ausland finanzierter Komplott zur Zerstörung der bolivianischen Demokratie" spiele sich zur Zeit in Bolivien ab, meint zumindest der noch amtierende Präsident Gonzalo Sánchez de Losada. Fakt ist: bei heftigen Auseinandersetzungen wurden in den letzten Tagen DemonstrantInnen getötet, genaue Zahlen liegen nach wie vor nicht vor. Eine bolivianische Menschenrechtsvereinigung spricht von 58 Getöteten seit Beginn der Protestwelle Ende September. Straßenblockaden legen den Transport vieler Güter nahezu lahm, die Krankenhäuser sind am Ende ihrer Vorräte angelangt, das Militär zieht auf und besetzt die Straßen. Vordergründig richtet sich der Protest gegen Erdgasexporte, für die ein transnationales Konsortium das 24fache des Gewinnes einstreicht. Doch die Ursachen liegen tiefer: eine strikt neoliberale Politik über die letzten Jahre, die Privatisierung einer Vielzahl staatlicher Unternehmen, die zunehmende Armut eines Großteils der Bevölkerung. Gestern hörtet ihr schon ein Gespräch mit Barbara Conty, die viele Jahre in Bolivien gelebt hat und für das Gegeninformationsbüro in Berlin die Ereignisse verfolgt. Maike Dimar von Radio Z Nürnberg befragte sie am Dienstag abend nochmal zu den Hintergründen der Proteste und den aktuellen Entwicklungen



Nach Informationen der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg gedenkt die französische Regierung, alle Castortransporte zukünftig als "Militärgeheimnis" zu behandeln. Als Begründung wird "Terrorismusgefahr" genannt. Sollte das Vorhaben rechtskräftig werden, könnte mit Strafgeldern von 75.000 Euro belegt werden, wer Transport-Termine und -strecken veröffentlicht. Auch mehrjähriger Freiheitsentzug ist im Gespräch. Der mit der wendländischen Bürgerinitiative befreundete französische Atomkraftgegner-Verband "Reseau Sortir du Nucleaire" bewertet die militärische Geheimhaltung als Reaktion auf die zunehmenden deutsch-französischen Proteste gegen Atomtransporte. Greenpeace, die Vereinigung "Reporter ohne Grenzen" sowie "Criirad" (sprich: Kriirad) - eine Art französisches Ökoinsitut - kritisieren die Planungen der französischen Regierung vehement.
Radio Dreyeckland sprach hierzu mit Jaques Schuler, er ist Mitglied der BI Lüchow-Dannenberg.




Mit einer internationalen Kampagne in mehr als 50 Ländern wollen Menschenrechtsorganisationen, wie amnesty international, den internationalen Handel mit Kleinwaffen bekämpfen. Start der Kampagne war am Donnerstag letzter Woche. Es sollen eine Million Unterschriften für die Aktion "Waffen unter Kontrolle" gesammelt und damit ein internationales rechtsverbindliches Abkommen erreicht werden, das den Waffenhandel kontrolliert. In vielen Ländern gab es am Donnerstag Auftaktsaktionen. So wurden z.B. in London auf dem Trafalgar Square 300 symbolische Grabsteine errichtet, die daran erinnern sollten, dass jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen durch Waffengewalt ums Leben kommen. Auch André Maertens vom RüstungsInformationsBüro in Freiburg engagiert sich gegen den internationalen Waffenhandel. Ihn hat Birgit Huber von Radio Dreyeckland gefragt: Warum eine Kampagne gegen Kleinwaffen in einer Zeit, in der alle Welt von Massenvernichtungswaffen spricht?

Abmod.
Wer sich für die internationale Kampagne "Waffen unter Kontrolle" interessiert, kann sich im Internet unter www.controlarms.org informieren.

Schmerz-Jingle

In loser Reihenfolge sind im Zip-FM-Magazin in den nächsten Wochen Beiträge zu hören, die sich mit dem Sozialabbau beschäftigen. Ein ernstes Thema, doch man kann sich damit auch auf eine lustige Art beschäftigen, wie die nun folgende Geschichte des Morgenmagazins bei Radio Dreyeckland Freiburg zeigen wird. Sie nennt sich "Sozialabbau mit der Maus".

Abmod
Das wars mal wieder vom Zip-FM-Magazin. Die Beiträge der vergangenen halben Stunde und viele weitere Beiträge sind auch im Internet unter www.freie-radios.net zu finden. Ich bedanke mich fürs Zuhören und würde mich freuen, wenn ihr wieder dabei seid, wenn es heißt:

Zip-Jingle kurz