zip-fm vom 15.1.2013

ID 53156
 
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1)Trauermarsch in Magdeburg 2)Baumbesetzung: A100 und Hambacher Forst 3)Minenarbeiter haben nichts vom Goldrausch in Kolumbien 4)Das absolute Direktverfahren für Asylsuchende
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30:01 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 15.01.2013 / 14:14

Dateizugriffe: 220

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Umwelt, Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Johanna
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 15.01.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm, dem Magazin der freien Radios. Ihr hört die Sendung vom 15. Januar 2013, produziert diesmal von Radio Dreyeckland Freiburg, am Mikrophon ist Johanna. Heute auf dem Programm: Hintergründe zum Naziaufmarsch in Magdeburg am vergangenen Samstag und Infos zum Protest gegen den A100-Autobahnausbau in Berlin. Im zweiten Teil der Sendung berichtet ein Minenarbeiter über den kolumbianischen Goldrausch und eine Rechtsanwältin über das Asylschnellverfahren für Flüchtlinge vom Balkan.

Magdeburg:

Anmod:
Am vergangenen Samstag, den 12. Januar, versammelten sich in Madgeburg ca. 900 Neonazis zu einem sogenannten „Trauermarsch“. Unter dem Motto Magdeburg Nazifrei hatte sich auch ein Bündnis für eine Gegendemonstration formiert. Diese wurde allerdings von der Polizei massiv behindert. Der Naziaufmarsch konnte letztlich nicht verhindert werden, wurde aber zumindest an den Stadtrand verdrängt, so die Bilanz des Protestbündnisses. Allerdings gab es unter den Gegendemonstratinnen über 100 Verletzte durch die Angriffe der Polizei. Radio Corax in Halle hat am Vortag des „Trauermarsches“ dessen Hintergründe beleuchtet, so den Begriff „Trauermarsch“ selbst, die bundesweite Bedeutung des Magdeburger Aufmarsches für die Neonazis und deren Strategien. Ein Gespräch mit David Begrich von Miteinander e.V.

Abmod:
Hintergründe zum Nazi-Trauermarsch in Magdeburg am vergangenen Samstag. In Reaktion auf die Behinderung der Gegendemonstration durch die Polizei wird für den kommenden Samstag, den 19. Januar, zu einer weiteren Demonstration unter dem Motto „Ziviler Ungehorsam ist ein Grundrecht“ aufgerufen.

A 100 und Hambacher Forst:

Anmod:
Dass Berlin eine Stadtautobahn brauche, ist eine überholte Idee aus den 1950er Jahren, die dem Ideal der „autogerechten Stadt“ folgt. Das sagen die Gegner der A100 und fordern statt dessen eine „menschengerechte“, „nachhaltige“ und „ökologische“ Stadtentwicklung und Verkehrsplanung. Aktuell ist der 16. Bauabschnitt in Planung, der von Neukölln nach Treptow führen soll. Die Zerstörung der dortigen Kleingärten bedroht nicht nur zahlreiche Bäume, die gefällt werden: Mndestens 20 Menschen, die in den Gartenhäuschen ihre einzige Unterkunft hatten, droht die Obdachlosigkeit. Als Protest gegen die A100-Trasse wurde am 3. Januar in Neukölln ein Baum besetzt und bis heute gehalten. Coloradio Dresden sprach mit zwei Aktivistinnen. Dabei ging es auch um die Vernetzung mit anderen Protesten gegen Großprojekte, besonders den Hambacher Forst bei Köln.

Abmod: Protest gegen die A100 in Berlin und den RWE-Tagebau im Hambacher Forst. Mehr Informationen gibt es unter a100stoppen.de und unter hambacherforst.blogsport.de. Das nächste Treffen auf dem Protestcamp findet am kommenden Sonntag, den 18.1., um 15h statt.


Kolumbien:

Anmod:
Mauricio Sanches ist Minenarbeiter in Kolumbien.
Er ist das erste Glied in der langen Kette bis das Gold beispielsweise als Schmuck in den Läden landet. Doch er profitiert nicht vom Grossen Goldboom.
Warum die einfachen Minenarbeiter nichts vom kolumbianischen Goldrausch haben und weshalb ihre Lage prekär ist, erklärt Mauricio Sanchez im Gespräch mit Leonie Marti von Radio Rabe Bern.

Mauricio Sanches über den Goldrausch in Kolumbien.


Direktverfahren:

Ob Zustimmung oder Ablehnung - Bundesinnenminister Friedrich erregte große Aufmerksamkeit, als er im Herbst einen erschwerten Zugang zum Asylverfahren und Geldkürzungen für Flüchtlinge aus Balkanstaaten forderte. Weniger beachtet wurden die tatsächlichen Veränderungen im Asylverfahren für diese Personengruppe, die bereits im September 2012 in einem „Entscheiderbrief“ des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge veröffentlicht wurden. Asylsuchende aus Balkanstaaten sollten demnach mit einem Schnellverfahren abgefertigt werden. Inzwischen ist dieses Sonderverfahren wieder ausgesetzt worden, doch die nächste Anwendung droht sicherlich. Das meint die Rechtsanwältin Insa Graefe, die sich zusammen mit der Organisation Fluchtpunkt gegen diese Aushöhlung des Asylrechts zur Wehr setzt. Mit ihr sprach das Freie Sender Kombinat aus Hamburg.

Rechtsanwältin Insa Graefe zum „absoluten Direktverfahren“ für Asylsuchende aus Serbien und Mazedonien. Kontakt zu Fluchtpunkt findet Ihr unter fluchtpunkt-hh.de; mehr Informationen zum Verfahren gibt es bei proasyl.de.

Ihr hörtet zip-fm vom 15. Januar 2013, produziert von Radio Dreyeckland Freiburg. Die nächste Sendung kommt dann von Bermudafunk. Viel Spaß mit Eurem freien Radio wünscht Euch Johanna.

Kommentare
16.01.2013 / 08:37 detlef,
gesendet am 17 01 2013
danke