zipfm18.1.13

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Das Gesetz zur Zwangsbehandlung in der Psychiatrie wurde gestern vom Bundestag beschlossen. Damit ist der zuvor vom Bundesgerichtshof als verfassungswidrig beurteilte Zustand auf neuer Grundlage wiederhergestellt.

„Idle no more“ frei übersetzt „nie mehr untätig“, unter diesem Motto fand am 13. januar ein internationaler Aktionstag statt. Was es mit diesem Aktionstag der Indigenen-Bewegung auf sich hat erfahrt ihr unserem 2. Beitrag.

Unser 3. Thema sind die Brandopfer in den Textilfabriken von C&A und KiK-Zulieferern. Auf der Berliner Fashion-Week ist heute eine Protestaktion geplant, die Gerechtigkeit für die Opfer und faire Arbeitsbedingungen fordert.
Audio
29:55 min, 41 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.01.2013 / 14:19

Dateizugriffe: 380

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: sakura
Radio: Transgenderradio Ber, Berlin
Produktionsdatum: 18.01.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm mit der Sendung vom Freitag den 18. Januar 2013.
Die heutige halbe Stunde wurde zusammengestellt von Sakura vom Transgenderradio aus Berlin, und ich bin auch am Mikrofon. Die heutigen Themen:

Das Gesetz zur Zwangsbehandlung in der Psychiatrie wurde gestern vom Bundestag beschlossen. Damit ist der zuvor vom Bundesgerichtshof als verfassungswidrig beurteilte Zustand auf neuer Grundlage wiederhergestellt.

„Idle no more“ frei übersetzt „nie mehr untätig“, unter diesem Motto fand am 13. januar ein internationaler Aktionstag statt. Was es mit diesem Aktionstag der Indigenen-Bewegung auf sich hat erfahrt ihr unserem 2. Beitrag.

Unser 3. Thema sind die Brandopfer in den Textilfabriken von C&A und KiK-Zulieferern. Auf der Berliner Fashion-Week ist heute eine Protestaktion geplant, die Gerechtigkeit für die Opfer und faire Arbeitsbedingungen fordert.



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Nun zu unserem ersten Thema:
Als „Folter, Tyrannei oder auch Pharmaabsatzförderungsgesetz“ bezeichnen Betroffenenverbände die Neuregelung der Zwangsbehandlung im Betreuungsrecht, die gestern, am 17. Januar 2013, vom Bundestag abgenickt wurde. Damit kann nun die zuvor vom Bundesgerichtshof als verfassungswidrig beurteilte Praxis weitergeführt werden.
Laut Tageszeitung ist jeder zehnte Klinikaufenthalt eine Zwangsunterbringung und zehn Prozent dieser zwangsuntergebrachten Patient_innen bekämen auch zwangweise Medikamente. Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener bezweifelt eine heilende Wirkung dieser Praxis, und sieht eher finanzielle Gründe, aber auch Einflüsse der Pharma-Lobby. Auch eine Rolle spielt sicher der ohne diese Mittel möglicherweise größere Personalaufwand.
Ohne gesellschaftliche Debatte und ohne Einbeziehung der Betroffenen setzt das neue Gesetz die Grund- und Menschenrechte von Menschen mit psychiatrischen Diagnosen ausser Kraft.
Radio Dreyeckland sprach mit Johannes Georg Bischoff vom Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener


Autobahnen werden blockiert; in Supermärkten, Kaufhäusern, auf Strassen und Plätzen finden sich Indigene und ihre Unterstützer_innen zusammen, die mit ihren "Idle No More"-Rufen und mit Plakaten, mit Rounddances, mit Trommeln und Gesängen ihren Widerstand bekunden. Nicht nur in Kanada und den USA gab es solche Aktionen, sondern auch in Berlin und andere Städten, und zwar am 13. Januar, am internationalen Tag der Solidarität für diese neue indigene Bewegung. Was diese Bewegung ausgelöst hat fragt Radio Corax aus Halle im Gespräch mit Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Aktivist_innen der „Kampagne für saubere Kleidung“ fordern Gerechtigkeit für die Brandopfer von C&A- und KiK-Zulieferern. Deshalb ziehen sie heute in einer Protestaktion vor die Modemesse „Fashion Week“ in Berlin. Die „Kampagne für saubere Kleidung“ fordert damit die Modehersteller C&A und KiK auf, die Opfer des verheerenden Brandes in der Tazreen-Fabrik endlich angemessen zu entschädigen. Mehr zu den Forderungen und Hintergründen der Aktion erfahrt ihr nun von Radio Z aus Nürnberg. Berndt Hinzmann von der „Kampagne für Saubere Kleidung“ blickt zunächst zurück:

Und das war´s auch schon wieder mit einer halben Stunde zip-fm.

Verantwortlich für die heutige Sendung ist Sakura vom transgenderradio aus Berlin. Weitere Infos, die einzelnen Beiträge sowie die Gesamtausgabe von zip-fm findet ihr unter freie-radios.net.

Tschüss und vielen Dank fürs Zuhören.