Intros: Wert- und Wertabspaltungskritik

ID 53607
 
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Veranstaltung mit Claus Peter Ortlieb vom 3. Januar 2013 und 11. Teil der Hamburger Intros-Reihe (Podcast-Version)
Audio
02:04:59 h, 57 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.02.2013 / 14:51

Dateizugriffe: 2955

Klassifizierung

Genre: Feature
Langue: deutsch
rubrique: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

Auteur: Redaktion 3
Radio: FSK, Hamburg im www
Date de production: 11.02.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Intros, eine monatlichen Reihe von gesellschaftskritischen Einführungsveranstaltungen, organisiert von den Gruppen a2 Hamburg, Kritikmaximierung sowie vom Freien Sender Kombinat.

Mit den Intro-Veranstaltungen wollen diese in Hamburg Raum für die Vermittlung linker Theorie bieten. Die Vorträge zielen darauf ab, sich zum ersten Mal und ohne große Vorkenntnisse mit gesellschaftskritischen Fragen auseinanderzusetzen. Mit der dritten Staffel wird nun der Versuch unternommen, gesellschaftskritische Perspektiven verständlich und einführend zu vermitteln. Statt sich auf einzelne Herrschaftsverhältnisse (zum Beispiel Rassismus oder Antisemitismus) zu konzentrieren, werden Theorieansätze vorsgetellt, die in der Linken seit Jahrzehnten diskutiert werden. Sind diese geeignet, die aktuellen Verhältnisse treffend zu analysieren und damit einen Beitrag zur gesellschaftlichen Emanzipation zu leisten?

Im 11. Teil dieser Reihe referierte am 3. Januar 2013 Claus Peter Ortlieb in der Roten Flora zur Wert- und Wertabspaltungskritik. In der Ankündigung zu dieser Veranstaltung heisst es:

"Der von Marx in die Formel G-W-G’ gefasste Antrieb, durch Ausbeutung von Arbeit aus Geld mehr Geld zu machen, der die kapitalistische Produktionsweise als ihr alleiniges Prinzip am Laufen hält, ist von Marxisten lange Zeit allein unter dem Aspekt der damit verbundenen Aneignung des gesellschaftlichen Mehrprodukts (in der spezifischen Form des Mehrwerts) kritisiert worden. Dabei handelt es sich um eine Kapitalismuskritik, die das Kapitalverhältnis gar nicht in Frage stellt. Es geht ihr nur um die gerechtere Verteilung innerhalb dieser spezifischen gesellschaftlichen Form.

Warenform und Wertvergesellschaftung werden dagegen nicht kritisiert. „Wertkritik“ geht demgegenüber tiefer: Sie kritisiert die Warengesellschaft als ein Fetisch-System, dessen Mitglieder nicht durch bewusste Verständigung über den Einsatz ihrer gemeinsamen Ressourcen, sondern nur indirekt über die (abstrakte) Arbeit und den durch das Geld vermittelten Tausch miteinander in Verbindung stehen und sich damit einem abstrakten Prinzip ausliefern, das sich ihnen gegenüber verselbständigt hat. Zu dieser Gesellschaftsform gehört eine spezifische Form der in ihr handelnden und von ihr konstituierten Subjekte ebenso wie eine spezifische Form der Herabsetzung des Weiblichen („Wertabspaltung“), die ein Produkt der Warengesellschaft und Bedingung ihrer Möglichkeit zugleich ist. Eine Überwindung des Kapitalismus kann daher nicht nur die Abschaffung der Ausbeutung beinhalten, sondern muss darüber hinaus die kapitalistischen Realkategorien von Arbeit, Geld, Äquivalententausch und patriarchalem Geschlechterverhältnis überwinden.

Claus Peter Ortlieb aus Hamburg ist Mitglied der EXIT!-Redaktion“

Weitere Informationen zu dieser Reihe von gesellschaftskritischen Einführungsveranstaltungen finden sich unter http://intros.blogsport.eu.

Link: http://www.fsk-hh.org/transmitter/intros...