Freie Radios in Sachsen bald digital zu hören?

ID 53993
 
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Zusammenschnitt aus den Beiträgen 53904, 53903 und 53902 über die von der SLM gewünschte digitale Verbreitung der Freien Radios in Sachsen.
Audio
05:12 min, 4870 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 28.02.2013 / 19:29

Dateizugriffe: 802

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Jochen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 28.02.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod:
Freie Radios sind nicht vom Himmel gefallen. Ohne Kampf kein Platz im Äther. Diese Weisheit spüren zur Zeit besonders die Freien Radios in Bayern und Sachsen. In beiden Ländern bekommen die Radios minimale Förderungen von den Medienanstalten. Die sächsische Landesmedienanstalt versucht ihre drei Radios mit einem Lockangebot um ihre UKW-Verbreitung zu bringen. Mehr im Beitrag von Jochen:

Skript:
Die Freien Radios in Sachsen stehen unter Druck. Die sächsische Landesmedien Anstalt will die Freien Radios beim Start der regionalen digitalen Radio-Verbreitung dabei haben. Seit 1987 gibt es einen Beschluss der EU, ein digitales Rundfunknetz aufzubauen. Ende der neunziger ist dieser Beschluss in Deutschland angekommen, aber nicht alle Bundesländer wollten teilnehmen. Nachdem sich die Realisierung eines digitalen Rundfunknetzes 2008 als wirtschaftlich unrentabel herausstellte. 2011 kehrte die Idee der Digitalisierung mit einem neuen Standard zurück. DAB + hieß die Lösung, geringere Datenmenge und bessere Qualität sind Merkmale dieses Standard.
Die sächsische Landesmedien-Anstalt hat den Freien Radios ein „verlockendes“ Angebot gemacht: Ihre Sendezeit Zeit würde sich von 49 Stunden pro Woche auf eine Vollfrequenz 24 Stunden täglich erhöhen und außerdem würden für drei Jahre die Sende- und Leitungskosten der digitalen Übertragung übernommen werden.
Zum Angebot sagt Jörg von Radio T aus Chemnitz:

25.000 Euro Förderung sind im Gegenzug zu den aktuellen Förderungen von ca. 8.000 Euro erheblich. Die Radios stehen aber schon jetzt wegen den UKW Sende- und Leitungskosten unter finanziellem Druck. Seit 2010 übernimmt der Mantelanbieter Apollo nicht mehr die Sende- und Leitungskosten für die Freien Radios, deshalb müssen diese jährlich zwischen 15 und 20 tausend Euro zusätzlich aufbringen. Die sächsische Landesmedien-Anstalt hat sich weder für die weitere Zahlung durch Apollo eingesetzt, noch selbst Mittel für die Sende- und Leitungskosten bereitgestellt. Weshalb will die SLM jetzt die Freien Radios bei der Digitalisierung unbedingt dabei haben, dazu Jörg:


Konkurrenz im Äther von Sachsen ist nicht erwünscht. Die Freien Radios sollen mit ihrer digitalen Frequenz langfristig auf ihre UKW-Verbreitung verzichten. Die Medienanstalt nutzt nicht ihren Spielraum so ein Radiomacher aus Leipzig

Weder im Streitfall um die UKW- Sende und Leitungskosten noch im Zuge der Digitalisierung:

Manche RadiomacherInnen fühlen sich in einer Zwickmühle, nimmt man das Angebot nicht an, befürchten sie Konsequenzen bei den bestehenden Förderungen.

Welche Konsequenzen auf der Verbreitungsebene hat beschreibt der Radiomacher so:

Und weil die Freien Radios nicht mehr zufällig gefunden werden und genau so wenig die StammhörerInnen bequem ihren Lieblingssender empfangen können, verlieren die Sender Hörerschaft. Weniger HörerInnen könnten die bisherigen Fördermittel von der Kommune und Privatleuten gefährden, die das bessere Internetradio für nicht mehr förderwürdig halten.

Es gibt Spielraum. Dieser muss nur genutzt werden.

Kommentare
01.03.2013 / 14:23 Isabel, radiokampagne.de Berlin
zip-fm vom 01.03.2013
im zip-fm gesendet, danke Jochen fürs Zusammenschneiden der Beiträge!
 
01.03.2013 / 18:12 Sebastian, Radio Unerhört Marburg (RUM)
gesendet am 1.3.13 auf radio unerhört marburg (gleis 16)
Danke