Warum sind manche Menschen transsexuell? Zum wissenschaftlichen Forschungsstand. Kim Schicklang im Gespräch mit Christina Schieferdecker

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Warum sind manche Menschen transsexuell?
Eigentlich eine schon seit 100 Jahren beantwortete Frage, doch in Deutschland wird wissenschaftliche Forschung erfolgreich geleugnet - in dieser Beziehung endete das 3. Reich nie. Was nicht in die Ideologie passt, wird geleugnet und per Propaganda werden Lügen verbreitet. Egal, ob auf RTL oder ZDF (37°).
Transsexualität ist angeboren. Man wird transsexuell geboren und stirbt transsexuell.
Biologische Forschungen bis heute zeigen, dass transsexuelle Frauen tatsächlich "biologische" Frauen sind (Was auch sonst, sind ja nicht recyclebar) und keinesfalls Männer, die sich ihr Frausein nur einbilden oder die eine Rolle spielen. Gender? Nein! Biologie! Eigentlich ganz simpel ...
Abgesehen davon: Was ist "Geschlecht" überhaupt? Und was hat das mit Hirschfeld zu tun?
Audio
01:00:25 h, 42 MB, mp3
mp3, 98 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 06.03.2013 / 23:01

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Wirtschaft/Soziales, Andere
Entstehung

AutorInnen: Christina Schieferdecker und Kim Schicklang
Radio: frs, Stuttgart im www
Produktionsdatum: 06.03.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Wenn wir von Transsexualität sprechen, sprechen wir nicht von Geschlechtsumwandlungen. Wenn wir von Transsexualität sprechen, sprechen wir von Menschen, die zu den Menschen gehören, die mit einer geschlechtlichen Besonderheit geboren wurden – nämlich von Mädchen, die mit Penis und Hoden und mit xy-Chromosomensatz und von Jungs, die mit Vagina und mit xx-Chromosomensatz auf die Welt kommen.
Unser Wissen über geschlechtliche Variationen sagt uns, dass die Selbstaussage transsexueller Menschen über ihr Geschlecht wahr ist (was wir auch im folgenden Text noch zeigen werden). Wir schließen außerdem aus unserem Wissen über geschlechtliche Variationen, dass kein Mensch auf dieser Welt das Recht dazu hat diese Wahrheit anzuzweifeln, oder transsexuelle Menschen per Gesetz oder medizinischer Definition als biologisch nicht-existent oder widernatürlich zu definieren.
Trotzdem sieht die Realität bei transsexuellen Menschen heute noch anders aus - ihr Wissen über ihr Geschlecht, das sich durch Aussagen wie "Ich bin ein Mädchen/eine Frau" oder "Ich bin ein Junge/ein Mann" ausdrückt, wird immer noch als psychische Störung betrachtet und als ebensolche der Öffentlichkeit verkauft.
Es wird von so genannten „Geschlechtsumwandlungen“ erzählt und behauptet, dass z.B. ein transsexuelles Mädchen vom „geschlechtsidentitätsgestörten Jungen“ per Operation (und Änderung von Rollenstereotypen) „zum Mädchen wird“, anstatt ihr eigentliches ursprüngliches Geschlecht anzuerkennen.
Transsexuelle Menschen sind Menschen, die im falschen Körper geboren wurden. Dies wurde bereits durch mehrere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Dennoch gelten transsexuelle Menschen rechtlich und medizinisch nach wie vor als psychisch gestört und sind Opfer von Vorurteilen und religiösen oder extremistischen Vorstellungen.
1995 konnten Forscher nachweisen, dass transsexuelle Frauen tatsächlich Frauen sind, weil sie ein anatomisch weibliches Gehirn haben. Weitere Hirnforschungen konnten zeigen, dass die Gehirne transsexueller Frauen nicht nur anatomisch weiblich waren, sondern auch wie weibliche Gehirne funktionierten.
"Sie SIND Ihr Gehirn! Wir HABEN nicht ein Gehirn, wir SIND ein Gehirn: Alles, was unsere Identität ausmacht, ist in unserem Gehirn. Mit einem anderen Gehirn wären wir ein anderer Mensch." (Manfred Spitzer, Hirnforscher1)
Die wissenschaftliche Geschlechterforschung ist sich inzwischen sicher, dass das Wissen um das eigene Geschlecht vor der Geburt festgelegt wird und nach der Geburt nicht mehr veränderbar ist, weshalb Transsexualität nicht therapierbar ist.
„Und warum sollten wir nicht den verbalen Erklärungen transsexueller Menschen in Bezug auf ihre Identität weniger Glaubwürdigkeit schenken, als den Aussagen über die sexuelle Orientierung?”2 (Milton Diamond)