"NEIN zu Verbrechen im Namen der Ehre".

ID 5501
 
"NEIN zu Verbrechen im Namen der Ehre"; unter diesem Motto steht eine Demonstration und Gedenkveranstaltung von Terre des Femmes, die am 22.11.03 ab 12 Uhr in Tübingen auf dem Marktplatz stattfindet.
Der Hintergrund dieser Veranstaltung ist der Mord an einem 16-jährigen Mädchen (Ulrika G), dass im März diesen Jahres von ihrem Vater, einem Kosovo-Albaner, erdrosselt wurde. Ulrika G. starb, weil sie nicht den traditionellen Vorstellungen des Vaters entsprach: sie verhielt sich wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter und hatte seit kurzem einen Freund. Angela Schenkluhn von der Redaktion frauenfunken der Wüsten Welle (Tübingen) hat Myria Böhmecke von TdF dazu interviewt.
Audio
09:00 min, 8435 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 20.11.2003 / 11:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Frauen/Lesben, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Angela (Redaktion frauenfunken im FR Wüste Welle Tübingen)
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 20.11.2003
keine Linzenz
Skript
Ehrenmorde sind ein weltweites Phänomen: Laut UN-Bericht werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern dieser Welt im Namen der Ehre missbraucht, verstoßen und ermordet. Vermehrt treten Ehrenmorde in den letzten Jahren auch innerhalb von MigrantInnengruppen in Europa auf.
Bei den sog. "Ehrenmorden" handelt es sich um Gewaltakte gegen angeblich "unreine" Frauen zur "Wiederherstellung der Familienehre". Frauen und Mädchen werden von männlichen Familienmitgliedern getötet, weil sie durch Verhaltensweisen, wie beispielsweise die Freundschaft mit einem Jungen bzw. Mann oder das Tragen moderner Kleidung, angeblich die Familienehre verletzen.
TERRE DES FEMMES e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen diese spezielle Form von geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen vorzugehen, das kritische Bewußtsein in der deutschen Bevölkerung zu fördern und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.
TERRE DES FEMMES fordert die Einrichtung von spezifischen Zufluchtsstätten und Beratungsstellen für potentiell Betroffene, die Einrichtung von Integrationsstellen, das Erstellen einer Studie, in welchem Ausmaß Verbrechen im Namen der Ehre in Deutschland stattfinden, und die Einführung von geschlechtsspezifischen Asyl.
Mehr Infos unter www.frauenrechte.de