Deutsche Telekom, der rosarote Raffzahn!

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Ein kritischer Kommentar zu demn Machenschaften der Deutschen Telekom!

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13:31 min, 12 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.05.2013 / 20:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Gregor Atzbach
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 22.05.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Deutsche Telekom hat eher einen schlechten Ruf und dafür macht sie auch recht viel. Hierfür habe ich einige Beispiele, fangen wir an mit den Drosselplänen, hier hat die Telekom vor in Zukunft keine Internetflatrates mehr zu verkaufen sondern irgendetwas abgespecktes. Man hat in Zukunft eine vorher definierte Datenmenge die man monatlich verbrauchen kann und nach erreichen wird einem der Internethahn fast vollständig zugedreht. Danach das Internet zu benutzen wird faktisch unmöglich. Eigene Dienste der Telekom möchte sie natürlich von diesem „Internetkaputtmachen“ ausnehmen, andere Internetdiensteanbieter sollen dann viel Geld an die Telekom bezahlen um auch von diesem „Internetkaputtmachen“ ausgenommen zu werden. Hier verstößt die Telekom gegen ein hohes Gut des Internets, und zwar die Netzneutralität, Netzneutralität bedeutet, dass alle Daten, die durch das Internet transportiert werden, gleich behandelt werden und nur weitertransportiert werden und das ganz egal welcher Inhalt in diesen Daten steckt. Ab jetzt wird die Telekom also alle unsere Daten mitlesen um zu wissen wie schnell sie diese transportieren möchte. Dann werden wir uns also in Zukunft überlegen müssen ob wir unser Internet bei einem Anbieter bestellen werden, der alle unsere Daten und E-Mails mitliest, oder Ausschau halten nach einem der dies noch nicht tut. Die Telekom rechtfertigt dieses Verhalten damit, dass ihre Netze ausgelastet seien, die Netze die sie 1995 von der Deutschen Bundespost übernommen hat, die Netze die wir mit unseren Steuergeldern bezahlt haben. Experten meinen was anderes, die Netze sind nur ca. bis 10 % ausgelastet, da ginge also noch ein deutlich höheres Datenvolumen durch.
Die Deutsche Telekom ist also ein Raffzahn!

Erst übernimmt sie die steuerfinanzierten Netze der Post und versucht dann möglichst viel Geld damit rauszuschlagen.

Das reden wir uns dann schön und nennen es „Privatisierung“! Die Telekom wollte immer nur eins, unser Geld, das fing 1996 an mit der T-Aktie. Volksaktie sollte sie heißen und jeder sollte welche haben. Umgerechnet 15 Euro kostete sie und verkauft haben die meisten sie für deutlich weniger, also Gewinn für die Telekom. Die Telekom spart an allen Ecken und Kanten, ich denke da immer wieder an ihren so genannten „Service“, man ruft bei der Telekom an und wird erstmal durch einen Sprachcomputer vorsortiert, dieser Sprachcomputer ist allerdings schlecht programmiert, ich nehme an es war der billigste, und versteht einen recht selten. Nach minutenlanger, seit Jahren gleich klingender, Wartemusik wird man dann irgendwann an eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter durchgestellt, dieser hält einen dann erstmal für einen Idioten der ihn bei der Arbeit stört. Ich habe etwas Ahnung von dem was da in meinem Computer und im Router, diesem kleinen Kasten dem einen die Telekom da hin stellt, vorgeht und weiß meist schon vorher was das Problem ist, und dass es nicht an mir sondern an der Telekom liegt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Hotline sind so geschult worden, dass sie jedem, egal ob mit Ahnung oder ohne Ahnung, erst einmal die Standardfragen stellen müssen. „Sind auch alle Kabel an den richtigen Anschlüssen? Hat das Gerät auch Strom?", oder: "Haben Die das Gerät und Ihren Computer mal neu gestartet?“ Eine Möglichkeit diese zeitraubende und mittlerweile echt nervige Frageprozedur zu überspringen gibt es leider nicht. Darf man dann irgendwann mal seine Fragen stellen, wird man entweder auch mit Standardantworten oder gar keinen Antworten vertröstet. Ich fragte schon öfters wann die Telekom den Internetstandard „IPv6“ endlich einführt. Zum Verständnis: IPv6 ist ein etwa 15 Jahre alter Standard der die knappen 4 blöckigen IP-Adressen ablösen sollte. Mein Versuch dies in Erfahrung zu bringen scheiterte bei 5 von 5 Versuchen, meistens wussten die Mitarbeiter nicht einmal was IPv6 ist, frei nach dem Motto „Wir schulen nur das nötigste, das ist billiger!“ Für so manche Antwort musste ich 45 Minuten warten. Jetzt fragen Sie sich warum ich überhaupt Kunde bei diesem magentafarbenen Raffzahn bin oder war, das ist recht einfach: Die Telekom hat mich dazu gezwungen! Vorher war ich mit meinem Internetanschluss beim Anbieter Congstar, ein Tochterunternehmen der Telekom mit anderem Service und günstigeren Preisen. Bei Congstar habe ich jahrelangJ mit DSL 6000 gesurft, wenn ich einmal ein Problem oder eine Frage hatte, konnte ich immer die Hotline anrufen und mir wurde immer kompetent und freundlich geholfen. Ich hatte nur zweimal ein Problem mit meinem Anschluss in 3 Jahren, mir wurde recht flott geholfen und jeweils eine Gutschrift von einem knappen drittel meiner Telefonrechnung erteilt. Mit den Jahren wurden mir DSL 6000 zu wenig und ich wusste von Nachbarn und Bekannten, dass an meinem Anschluss noch mehr geht, darauf habe ich bei Congstar nachgefragt und man sagte mir, dass es theoretisch möglich wäre aber praktisch nicht. Der Grund dafür: zu meinem Haus gehen mehrere Leitungen, gute und schlechte, die Telekom behält die guten immer für sich und gibt die schlechteren dann für andere Internetanbieter raus. Dies wollte ich überprüfen und habe beim raffzähnigen magentafarbenen Riesen nachgefragt und mir wurde fest zugesichert, dass ich auf jeden Fall DSL 16.000 bekommen kann. Ich fasse zusammen: Die Telekom in Form von Congstar kann mir kein schnelleres Internet liefern, aber die Telekom in Form des rosaroten Raffzahns hingegen schon. Daraufhin habe ich zwangsweise DSL 16.000 bei der Telekom bestellt weil ein 6000er Anschluss in einer Stadt bei weitem nicht mehr zeitgemäß und mir deutlich zu langsam ist. So verkaufte man mir einen so genannten IP-Anschluss, das bedeutet, dass Telefonie auch durch das Internet geht und man auf diese Art 3 Nummern bekommt. Ich fragte nach ob ich den Router, den ich damals von Congstar bekommen habe, weiternutzen könne, denn ein neuer machte für mich keinen Sinn da der alte noch funktionierte und der neue nur unnötiges Geld kostet. Mir wurde fest zugesichert, dass der Router alles kann was ich für den neuen Anschluss benötige. Dies war eine Lüge, aber damit das Personal richtige Antworten geben kann müsste man es ja besser schulen und das kostet nur Geld.

Irgendwann wurde dann mal mein Anschluss geschaltet und ich schloss die Hardware an. Nach einer Weile merkte ich durch einen Zufall, dass ich von meinem neuen Anschluss keine Notrufnummern anrufen konnte, Presseabteilung, Hotline und Telekomladen glaubten mir nicht und beharrten darauf, dass Anrufe bei den Notrufnummern möglich sein. Gut, dass ich dies früh genug bemerkte, sonst hätte der Sparzwang des rosaroten Raffzahns vielleicht einen wichtigen Notruf unmöglich gemacht und an die Folgen möchte man lieber nicht denken. Nach mehreren Versuchen herauszufinden woran das gelegen haben könnte, sagte mir die ach so kompetente Hotline, dass es an meinem Router liegen muss der ja auch das Telefon durch Internet bringt. Wer bei der Hotline schon sagt, dass er einen Router eines anderen Herstellers als die der Telekom benutzt, wird sowiso schonmal abgewiesen, dass man darauf keine Hilfe geben will, das ist alles eine Schulungssache, denn so groß unterscheiden sich die Router verschiedenster Hersteller nicht, aber Schulungen sind ja zu teuer und sowas spart sich die Telekom lieber. Ich sagte bereits, dass ich etwas Ahnung von der Materie habe und habe rausgefunden, dass die Telekom ein baugleiches Modell meines Congstar-Routers vertreibt, und gab bei der Hotline zukünftig immer dieses Modell an, daraufhin konnte man mir sofort sagen, dass dieses Modell nicht für den IP-Anschluss geeignet ist.

Einige Zeit später funktionierte mein Anschluss überhaupt nicht mehr, weder diese komische IP-Telefonie noch das Internet. Eine Nachfrage bei der Hotline brachte mir die Antwort, selbstverständlich nach den ganzen Standardfragen und der Behauptung, dass ich das baugleiche Modell meines Routers besitze, ich hätte neue Zugangsdaten angefordert! Die Telekom schaltet Kunden den Anschluss ab mit der dreisten Behauptung, man habe neue Zugangsdaten bestellt? Neue seien per Post unterwegs. Als nach 2 Tagen Netzausfall endlich meine neuen Zugangsdaten da waren und diese nicht einmal funktionierten, wurde ich wütend, ich rief die Hotline an und man versprach mir, dass nochmals neue Zugangsdaten kommen sollen und gab mir Zugangsdaten die ich bis dahin benutzen könne, dass diese nur für das Internet waren und mein Telefon dann immer noch nicht funktionierte, sagte man mir natürlich nicht. Woher sollen das die Mitarbeiter an der Hotline auch wissen, wenn sie schon nicht oder schlecht geschult werden. Naja, nach 3 oder 4 Tagen hatte ich dann wieder Internet und nach einer knappen Woche immer noch kein Telefon. Ein Telekomtechniker wollte dann meinen Bildschirm sehen, um von da aus die Einstellungen in meinem Router überprüfen zu können, da ich diese ja nicht verändert hatte stimmten sie, ich bat darauf meinen Anschluss von diesem IP-Telefoniequatsch zu befreien und mir einen ganz normalen Festnetzanschluss zu geben. Dies war nach 2 weiteren Wochen ohne Telefon dann endlich möglich. Bei Congstar hätte ich früher für eine so lange Offline- und Telefonlosigkeit eine ordentliche Gutschrift bekommen, aber vom rosarotten Raffzahn? Pfffff, auf die Gutschrift, die man mir nach Prüfung der Sachlagen versprochen hatte, warte ich immer noch. Es wäre ja auch mal komisch, wenn die raffzähnige Telekom mal Geld rausgeben würde statt zu kassieren. Es wurden mir erst noch 70 Euro Anschlusswechselgebühr berechnet die ich noch rechtzeitig reklamieren konnte. Wir merken, die Telekom ist ein Raffzahn und will nur unser liebstes, unser Geld, und eigenes Geld ausgeben nur ungern. So lief mein Anschluss dann störungsfrei weiter, weiter auf einer Technologie die es noch früher bei der Post gab, den analogen Telefonanschluss. Doch wenn es nach der Telekom geht soll es den in Zukunft auch nicht mehr geben, wobei, es soll gar keinen Anschluss mehr geben, man kann doch viel billiger die Neubaugebiete per Mobilfunk anschließen. Bei Mobilfunk greifen alle Anbieter bereits in die Netzneutralität ein und verbieten Sachen wie z. B. Chatprogramme oder Audio- bzw. Videotelefonie. Solche Sachen kann man ja viel besser durch teure SMS und hohe Minutenpreise bei der Telefonie ersetzen. Die Geschwindigkeiten für das mobile Internet sind zudem geringer als die über das Kupferkabel, es kommt noch erschwerend hinzu, dass die beworbene Geschwindigkeit durch mehrere Teilnehmer geteilt werden muss. Die Mobilfunkanschlüsse werden schon bei recht geringen Datenmengen auf unbenutzbare Übertragungsraten heruntergedrosselt. Die Telekom möchte ein Pilotprojekt machen um zu schauen ob sich ein Mobilfunkanschluss als Festnetzalternative eignet. Ich meine: „Natürlich nicht, aber die Telekom wird es uns dann schon schön reden!“ Die Anschlüsse über das Mobilfunknetz sind außerdem deutlich teurer als die über die Telefonleitung, aber dass die Telekom ja möglichst viel Geld für möglichst wenig Leistung kassieren möchte wissen wir ja bereits.

Ich ziehe gerade um und freue mich über das Sonderkündigungsrecht was ich habe wenn an der neuen Anschrift langsameres Internet verfügbar ist als an der alten, dass es eine solche Reglung gibt, verdanken wir der Bundesnetzagentur und keineswegs der Telekom. Dass ich ein solches Sonderkündigungsrecht habe, musste ich mir auch erst erkämpfen, man stritt erst einmal ab, dass das Internet an der neuen Adresse langsamer sei, erst als ich die Frage stellte was es für eine Maximalgeschwindigkeit gäbe merkte die Dame an der Hotline, dass im System der Telekom was nicht stimme und sie mich einige Tage später zurückrufen würde. Mit der Bestätigung des Sonderkündigungsrechts sagte man mir obendrauf noch dass ich jetzt trotzdem noch 3 Monate weiterzahlen müsse. Es ist eine Freude, dass an meiner neuen Wohnung auch Internet über das Fernsehkabel geliefert werden kann, damit werde ich mehr als die 9-fache Geschwindigkeit meines bisherigen Anschlusses von einem Fernsehkabelanbieter bekommen können. Mein Fernsehkabelanbieter gab neulich erst in einer Pressemitteiling bekannt, dass er keine Drosselpläne wie die Telekom habe. Ich freue mich auf neutrales und schnelles Internet, das von keinem Anbieter mehr kommt der es nur auf das Geld abgesehen hat.

Tschüss Telekom, es war furchtbar bei dir, du rosaroter Raffzahn!