Erlanger Burschen und die FPÖ Teil2

ID 5621
 
Frankonia und FPÖ
anmod
?1945 sind wir angeblich vom Faschismus und von der Tyrannei befreit worden, und in die nächste Tyrannei geraten, insbesondere hier auf diesem Boden, auf dem wir uns heute befinden.? Dieses Zitat stammt vom österreichischen Volksanwalt Ewald Stadler, FPÖ. Die Nachkriegszeit - also schlimmer als der Faschismus. Vom auch als ?Heiders Dobermann? bekannten Ewald Stadler lernen will die Erlanger Verbindungsstudenten- und Rechtsradikalenszene. Die Verbinder der Erlanger Frankonia luden ihn am Freitag dem 28. November zu einem ?burschenschaftlichen Vortragsabend? ein. Die rechte Burschenschaft ist eine von vielen Anlaufstellen für Rechte und Konservative im Nürnberger Großraum. Nazis und Konservative die hier ein- und ausgehen, müssen nicht damit rechnen am rechten Rand der Gesellschaft zu stehen. Seit Jahren leistet die Erlanger Studentische Versammlung und ihr Antirassismusreferat Aufklärungs- und Informationsarbeit über die stramm-rechte Ausrichtung der Verbindung. Aber selbst nach der ungewollten Schützenhilfe durch Bayerns Innenminister Beckstein, der von einer rechten Beeinflussung der Uni durch die Frankonen warnte, Empfehlen Studentenwerk und Univerwaltung den Besuch bei den Burschen. Auch andere Verbindungen wie Chors, Landsmannschaften Turner und Sängerschaften, die sich gern mal liberal geben, distanzieren sich nicht von den Rechten, sondern demonstrieren ihren verbindungsstudentischen Zusammenhalt immer aufs neue ? zum Beispiel beim sogenannten Thomasbummel, bei dem jedes Jahr am 3. Advent Tausende von Verbindern in Nürnberg im Kreis marschieren. Ganz im Sinne des Herrn Volksanwalts Stadler von der FPÖ. In seinem Vortrag am 28. November in Erlangen zur ?Zukunft freiheitlicher Politik in Europa am Beispiel Österreichs? wird er auch auf die Besten Verbindungen der FPÖ zu studentischen Verbindungen jeder couleur eingehen.
Heribert Schiedel von der Abteilung Rechtsextremismusforschung aus dem seit 1963 bestehenden Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands DÖW kennt sich gut mit Stadler und seinen Machenschaften in FPÖ und Verbinderszene aus.

FRANKONIAfpoeTEIL1.WAV 6min30
abmod
Nach (der Musik) geht das Interview mit Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands weiter. Schiedel wird die Zusammenarbeit zwischen deutschen und österreichischen studentischen Verbindungen beleuchten.

Musik

anmod
Am 28. November sprach in Erlangen der Österreichische FPÖler und ?Alter Herr? einer Sängerschaft Stadler zum Thema ?Zukunft freiheitlicher Politik in Europa am Beispiel Österreichs? und zur Entwicklung der ?Freiheitlichen Idee? in Europa. Eingeladen hatte ihn die Erlanger Burschenschaft Frankonia. Wir fragten Herribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands nach den Beziehungen zwischen österreichischen und deutschen Verbindern

FRANKONIAfpoeTEIL2.WAV 2min30
abmod
... keine Unterschiede zwischen Sänger- und Burschenschaften meint Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands. Auch die von ihm erwähnte völkische Hamburger Burschenschaft Germania schickte einen Referenten nach Erlangen. Am 9. Dezember sprach dort ein Schill-Parteifunktionär zur ?Neuen Hochschulpolitik in der Bundesrepublik Deutschland?. Zum Thomasbummel am 3. Advent werden nicht nur rechte Verbinder aus ganz Deutschland und Österreich erwartet: Wie in den vergangenen Jahren hat sich wider Protest angemeldet. Aktuelle Informationen gibt?s unter www.praxis.placerouge.org
Audio
02:33 min, 1192 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 10.12.2003 / 14:19

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen:
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 10.12.2003
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.