Am Mittwoch Nachmittag fand in Montpellier die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung zwischen zwei Männern statt. Sechs lange Monate hat die Debatte um die homosexuelle Ehe gedauert. Eine Debatte, die sich am Ende vielmehr um die lauten Opponenten zur homosexuellen Ehe drehte, die von Dezember bis vergangenen Sonntag mehrmals Hunderttausende Demonstrierenden auf die Straße brachten. Dabei zeigen Meinungsumfragen doch kontinuierlich die Unterstützung einer Mehrheit der Franzosen und Französinnen für die homosexuelle Ehe. Die Proteste haben sich schrittweise radikalisiert. Gewalttaten gegen Homosexuelle haben deutlich zugenommen, und in Anschluss an den letzten Demonstrationen gegen die homosexuelle Ehe am vergangenen Sonntag gab es Angriffe von Rechtsextremen auf Polizei und Journalisten, die mit der Festnahme von knapp 300 Rechtsextremen endeten. Warum die gesellschaftliche Atmosphäre in Frankreich aufgrund dieses Themas derartig vergiftet ist, hat Matthieu unseren Frankreich-Korrepondenten Bernard Schmid gefragt.