Focus Europa Nachrichten vom Freitag, dem 9. August

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BND und Verfassungsschutz setzen Spähsoftware von NSA ein
Anbieter von verschlüsseltem E-Mail-Dienst in USA zur Aufgabe gezwungen
Seltsame Internetumleitungen bei Tippfehlern
Weiter Spannungen um Gibraltar
Tschernobyl-Katastrophe beinflusst Wachstum von Bäumen in der Region
Syrische Rebellen behaupten Angriff auf Fahrzeugkolonne Asads
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Upload vom 09.08.2013 / 13:17

Dateizugriffe: 17

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales
Entstehung

AutorInnen: Jan
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 09.08.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
BND und Verfassungsschutz setzen Spähsoftware von NSA ein

Der Bundesnachrichtendienst (BND) setzt seit dem Jahr 2007 die Software XkeyScore der amerikanischen National Security Agency (NSA) ein. Dies hat der BND nun eingeräumt. Mit der Software lässt sich die Internetkommunikation abspeichern. Sowohl wer mit wem kommuniziert hat, als auch Inhalte, etwa eingegebene Suchbegriffe. Der BND setzt nach eigenen Angaben das Programm aber nur zur Aufklärung ausländischer Satellitenkommunikation ein.

Laut Süddeutscher Zeitung wird das Programm allerdings „testweise“ auch vom deutschen Verfassungsschutz eingesetzt.


Anbieter von verschlüsseltem E-Mail-Dienst in USA zur Aufgabe gezwungen

Unter merkwürdigen Umständen wurde der verschlüsselte amerikanische E-Mail-Dienst Lavabit von seinem Gründer Ladar Levison eingestellt. Levison erklärte, er habe nur die Möglichkeit gehabt, den E-Mail-Dienst einzustellen oder zum Komplizen „von Verbrechen am amerikanischen Volk“ zu werden. Offenbar wurden Lavabit von Sicherheitsdiensten Anweisungen erteilt, die er nicht erfüllen wollte, zu deren Geheimhaltung die Firma aber nach US-Recht verpflichtet ist. Er könne die Erfahrungen der letzten 6 Wochen nicht mitteilen, obwohl er zweimal entsprechende Anträge gestellt habe, sagte Levison.

Zu den Kunden von Lavabit hatte offenbar auch der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden gehört, der nach seinen Enthüllungen über das amerikanische Spähprogramm nun in Russland vorläufiges Asyl bekommen hat.


Seltsame Internetumleitungen bei Tippfehlern

Wer sich über den bayerischen Wahlkampf informieren will und statt www.wahlen.bayern.de das gleiche mit einem Bindestrich eingibt, landet direkt auf einer Webseite der amerikanischen NSA. Das ist allerdings nicht der erste Fall einer solchen seltsamen Umleitung. Wer Twitter versehentlich mit einem türkischen i ohne Punkt eingibt, landet auf einer Webseite von Tayyip Erdogans AKP.


Weiter Spannungen um Gibraltar

Spanische Behörden führen erneut langwierige Kontrollen am Übergang zur britischen Enklave Gibraltar durch. Bei hohen Temperaturen mussten Autofahrerinnen und Autofahrer bis zu drei Stunden warten, um nach Gibraltar zu kommen. Anlass der Spannungen sind Betonblöcke mit Metallhaken, die Briten angeblich in spanischen Gewässern bei Gibraltar versenkt haben, um spanischen Fischern den Weg zu sperren. Trotz oder wegen der Spannungen plant England in kürze einen Flottenbesuch in Gibraltar. Nach britischer Darstellung ist der Besuch reine Routine und seit langem geplant. Die Regierungen beider Länder haben erhebliche innenpolitische bzw. wirtschaftliche Probleme.


Tschernobyl-Katastrophe beinflusst Wachstum von Bäumen in der Region

Ein Team der University of Carolina hat Waldkiefern in einem Umkreis von 30 km um das Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine untersucht. In Tschernobyl fand 1986 ein Supergau statt. Wie der Co-Autor der Studie Prof. Tim Mousseau laut BBC mitteilte, zeigten viele der untersuchten Bäume abnorme Wachstumsformen, was auf genetische Mutationen und Zelltot aufgrund der Radioaktivität hindeute.

Eine der ersten ökologischen Auswirkungen, die nach dem Tschernobyl-Desaster beobachtet wurden, war der Tod des „roten Waldes“. Ein Areal mit Waldkiefern, die sich rot verfärbten und rasch abstarben. Die Waldkiefer, auch unter anderen Namen, wie Weißkiefer oder gemeine Kiefer bekannt, ist ein typischer Forstbaum in Europa.

Untersuchungen in den am meisten verseuchten Regionen der Katastrophe von Fukushima haben bisher allerdings keine Anzeichen eines großen Baumsterbens ergeben.


Syrische Rebellen behaupten Angriff auf Fahrzeugkolonne Asads

Laut dem Fernsehsender Al-Jazeera (Qatar) haben zwei Rebellengruppen behauptet, sie hätten am Freitag die Fahrzeugkolonne von Präsident Baschschar al-Asad angegriffen. Asad soll unterwegs zu einer Moschee gewesen sein. Der Sender teilte nicht mit welche Rebellengruppen beteiligt waren und zu welchem Ergebnis der Angriff führte. Die syrische Regierung hat den Angriff laut Al-Jazeera umgehend dementiert.



Das war die Focus Europa Nachrichten vom Freitag, den 9. August 2013

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Kommentare
09.08.2013 / 17:08 Redaktion Freitags-Sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
Gesendet bei Bermuda.Funk
Gespielt in der Sendung Sonar vom Freitag, 9.8.2013 - Danke !