Focus Europa Nachrichten vom Mittwoch, dem 14. August - 12:30 Uhr

ID 57956
  Extern gespeichert!
AnhörenDownload
Eurozone schafft wohl Miniwachstum, Industrieproduktion steigt in Griechenland
Zahlreiche Mursi-Anhänger bei Sturm auf Pro-Mursi Camps in Kairo getötet
Italienischer Staatschef Napolitano denkt an Begnadigung Berlusconis
Türkischer Reisender am Kölner Flughafen von Bundesgrenzschutz schwer geschlagen
Mutmaßliche Kunsträuber bieten Rückgabe angeblich verbrannter Meisterwerke an
Hoteliers zahlen eine Milliarde weniger Steuern


Audio
06:17 min, 5898 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.08.2013 / 11:25

Dateizugriffe: 30

Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Kultur, Politik/Info
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Jan
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 14.08.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Eurozone schafft wohl Miniwachstum, Industrieproduktion steigt in Griechenland

Nach einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat ist die Wirtschaft in der Eurozone nach sechs Schrumpfquartalen im zweiten Quartal 2013 wieder leicht und zwar um 0,2 % gewachsen. Besonders wuchs die Wirtschaft in Deutschland und Frankreich, wobei auch Nachholeffekte nach dem langen und kalten Winter eine Rolle spielten. Dagegen ging die Wirtschaftsleistung in Spanien und Italien leicht zurück.

Sehr gemischt ist das Bild auch bei der Industrieproduktion im Juni. Überraschenderweise verzeichnete Griechenland mit 2,5 % zusammen mit Deutschland den stärksten Zuwachs. Dagegen gab es heftige Rückgänge in Portugal und Holland.

Im Juni ist auch die Arbeitslosigkeit in der Eurozone erstmals seit zwei Jahren minimal zurückgegangen. Die Quote blieb bei 12,1 %.


Zahlreiche Mursi-Anhänger bei Sturm auf Pro-Mursi Camps in Kairo getötet

Mit Bulldozern gingen die Sicherheitskräfte heute gegen die Protest-Camps der Mursi Anhänger am den Rabaa Al-Adawija Moschee und am An-Nahda-Platz in Kairo vor. Dabei schossen sie mit Gummigeschossen. Nach unbestätigten Meldungen schossen Soldaten auch mit scharfer Munition aus Maschinengewehren. Schüsse wurden auch von vermummten Sicherheitskräften von Hausdächern abgegeben, wie Fernsehaufnahmen zeigen.

Ein Vertreter der Muslim-Brüder sagte einem Reporter von 120 Toten. Andere Zahlen, die kursierten, waren erheblich niedriger. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens wurden auch zwei Polizisten getötet.

Offenbar um zu verhindern, dass sich Unterstützer der eingeschlossenen Camps wurde der Zugverkehr im ganzen Lande eingestellt. Nach Augenzeugenberichten wurden Mediziner daran gehindert, Verletzte in den mittlerweile völlig eingeschlossenen Camps zu versorgen. Journalisten mussten Filmaufnahmen löschen.

Die Muslimbrüder riefen ihre Anhänger auf, weiter Widerstand zu leisten und notfalls als Märtyrer zu sterben. Ein Sprecher der Muslim-Brüder rief auf dem Al-Adawija Platz: „Wir sind Ägypter, wir sind keine Israelis! Wir sind Eure Brüder und Schwestern, tötet uns nicht!“

Am Mittag waren die Lager geräumt. Die Muslim-Brüder sollen sich aber bereits anschicken ein neues Protest-camp zu errichten.

Mit der Räumung der Lager ignoriert die Übergangsregierung, bzw. die Militärführung Aufrufe aus Europa und den USA, keine Gewalt anzuwenden.


Italienischer Staatschef Napolitano denkt an Begnadigung Berlusconis

Der italienische Präsident Giorgio Napolitano hat sich von sich aus erstmals zu der Verurteilung des mehrfachen ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi geäußert. In der schriftlichen Erklärung warnt Napolitano vor einer Regierungskrise in Italien. In diesen Zusammenhang weist Napolitano auch auf die Möglichkeit eines Aktes der persönlichen Milde, also auf eine Begnadigung durch den Präsidenten hin. Die für eine Begnadigung erforderliche Bitte, liege ihm jedoch nicht vor.

Berlusconi war erstmals rechtskräftig wegen Steuerbetrugs verurteilt worden. Er erhielt eine Strafe von vier Jahren, doch das Gericht erließ ihm wegen seines Alters davon drei Jahre. Berlusconi hat seither mehrfach gedroht, die Regierung Letta platzen zu lassen, falls er ins Gefängnis muss.


Türkischer Reisender am Kölner Flughafen von Bundesgrenzschutz schwer geschlagen

Bei einem Vorfall, über den zunächst nur die türkischen Medien berichteten, wurde bereits am Montag der Türke Yasar Albayrak am Kölner Flughafen von einem Beamten des Bundesgrenzschutzes schwer geschlagen. Nach Darstellung der Familie hatte Albayraks Mutter zuvor mit einer Frau am Schalter Streit. Nach Darstellung der Mutter wollte die Frau sie nicht bedienen. Offenbar rief die Frau am Schalter die Grenzschützer, die sich dann aber an den Sohn wandten und seinen Pass sehen wollten. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung bei der Albayrak mit dem Schlagstock auf den Kopf geschlagen wurde und vorübergehend das Bewusstsein verlor. Nach Darstellung des Grenzschutzes wurde Albayrak nur auf den Arm geschlagen und ist dann zu Boden gestürzt, wobei er sich eine Kopfverletzung zuzog. Videoaufnahmen und Bilder nach dem Ereignis lassen sich mit der Darstellung der Polizei nur schwer vereinbaren. So ist es nicht leicht zu sehen, wie jemand, der auf den Arm geschlagen wurde, so stürzen kann, dass er eine Wunde oben an der Stirne bekommt. Albayrak lag nach dem Schlag eine Zeit am Boden und die Wunde blutete stark.



Mutmaßliche Kunsträuber bieten Rückgabe angeblich verbrannter Meisterwerke an

Ein verblüffendes Angebot hat die Anwältin zweier Männer aus Ostrumänien, die aus der Kunsthalle von Rotterdam sieben Meisterwerke, darunter Bilder von Matisse, Gauguin und Monet gestohlen haben sollen unterbreitet. Wenn ihre Mandanten korrekt behandelt würden, dann würden sie sich dafür einsetzen, dass die Gemälde an die niederländischen Behörden zurückgegeben werden, erklärte die Anwältin Maria Vasii am Rande des Prozesses in Bukarest. Bisher war behauptet worden, die Mutter eines der Angeklagten habe die Meisterwerke aus Angst vor Entdeckung in einem Ofen verbrannt.

Insgesamt sind 6 Rumänen wegen des spektakulären Kunstraubes angeklagt. Anscheinend wollen sie erreichen, dass der Prozess in Holland stattfindet und sie auch dort ihre Strafe absitzen dürfen.


Hoteliers zahlen eine Milliarde weniger Steuern

Nach dem Subventionsbericht der Bundesregierung müssen deutsche Hoteliers dank der Steuererleichterung für Hotelbetriebe im Jahr eine Milliarde Euro weniger Steuern zahlen. Die Ermäßigung der Mehrwertsteuer war nach der letzten Bundestagswahl beschlossen worden. Kurz darauf wurde bekannt, dass FDP und CSU, die Hauptbefürworter der Reform, für ihren Wahlkampf eine größere Spende von der Firma Möwenpick erhalten hatten.


Das Projekt wird co-finanziert von der Europäischen Union im Rahmen des vom Europäischen Parlament subventionierten Ausbildungsförderungsprogramms im Bereich Kommunikation.
Das Europäische Parlament ist nicht involviert in die Vorbereitung und ist in keinem Fall verantwortlich für oder gebunden durch die Information oder Meinungen, die im Kontext des Projekts geäußert werden. In Übereinstimmung mit den anwendbaren Gesetzen sind einzig die Autor_innen, Interviewpartner_innen, Publizist_innen oder Rundfunkveranstalter_innen verantwortlich. Das Europäische Parlament kann nicht haftbar gemacht werden für direkten oder indirekten Schaden, der aus der Umsetzung des Projekts resultieren könnte.