In diesen Tagen findet in Sibirien eine Arktis-Konferenz statt. Dort diskutieren PolitikerInnen und ExpertInnen über die Umweltsicherheit in der Arktis. Die Arktis und damit auch der Nordpol ist eine "Terra Incognita" - eines der letzten Gebiete der Welt das noch keiner staatlichen Souveränität unterstellt ist. Noch. Seit einigen Jahren wettstreiten diverse Staaten um die Arktisregion. Denn dort werden große Erdgas- und Erdölvorkommen vermutet. Derzeit sind die zwar noch unzugänglich, allerdings könnte das kontinuiertliche Abschmelzen des arktischen Eises einen baldigen Abbau dieser Rohstoffe ermöglichen. Die Anrainerstaaten, u.a. Russland und Dänemark, haben deshalb Gebietsansprüche an die Arktis erhoben. Mittlerweile hat sich der Konflikt um die Arktisregion zu einem regelrechten "Wettlauf um die Arktis" verschärft. Russlands Regierungschef Putin habe kürzlich behauptet, dass Russland die "Führungsnation" im ewigen Eis sei. Er habe damit gedroht, die russischem Ansprüche auf die Rohstoffvorkommen in der Arktis notfalls auch militärisch durchzusetzen. Diese angekündigte Härte haben AktivistInnen von Greenpeace vor einigen Tagen schon zu spüren bekommen. Deren Schiff wurde bei einem Protest gegen geplante Ölbohrungen im Nordpolarmeer von russischen Grenzschützern geentert und die Besatzung wurde verhaftet. Wo bewegt sich der Konflikt in und um die Arktis hin? Darüber haben wir mit dem Spiegel-Journalisten Christoph Seidler gesprochen.

Christoph Seidler hat auch ein Buch zum Arktis-Konflikt geschrieben: "Arktisches Monopoly: Der Kampf um die Rohstoffe der Polarregion" (von 2009)