[Vortragsdokumentation] – Heinz Jürgen Voß: Biologie und Geschlecht

ID 59843
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Wir konn­ten im Sep­tem­ber 2013 einen Vor­trag von Heinz Jür­gen Voß auf­zeich­nen, in dem er über das bio­lo­gi­sche Ge­schlecht re­fe­riert.

Vor­trag und Dis­kus­si­on dau­ern 1:45 h.

Mit kurzer Anmoderation vom A-Radio.
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Upload vom 06.11.2013 / 19:33

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Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Frauen/Lesben, Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Anarchistisches Radio Berlin
Radio: A-Radio Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 06.11.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Ein­tei­lung in Män­ner und Frau­en hat mit bio­lo­gi­schen Ei­gen­schaf­ten wenig zu tun. Viele die­ser Ei­gen­schaf­ten sind im All­tag gar nicht sicht­bar. Ge­ni­ta­li­en zum Bei­spiel sind die meis­te Zeit ver­deckt.

Viel­mehr ler­nen wir von klein auf, Per­so­nen an­hand ihrer Klei­dung, Ver­hal­tens­wei­sen oder ihrer Kör­per­spra­che als Män­ner oder Frau­en zu iden­ti­fi­zie­ren. Stu­di­en zei­gen, dass Er­wach­se­ne schon auf Neu­ge­bo­re­ne ganz un­ter­schied­lich re­agie­ren – je nach­dem, ob ihnen das Kind als Mäd­chen oder Junge vor­ge­stellt wird.

Wird das Baby als Junge vor­ge­stellt, er­scheint es stark und frech. Wird ihnen das­sel­be Baby als Mäd­chen vor­ge­stellt, er­ken­nen sie es als zart und hübsch. Das zeigt, wie un­ter­schied­lich mit Mäd­chen und Jun­gen um­ge­gan­gen wird. Wir ler­nen vom ers­ten Tag an was ty­pisch weib­lich und ty­pisch männ­lich ist.

In sei­ner Dis­ser­ta­ti­on über me­di­zi­nisch-​bio­lo­gi­sche Ge­schlech­ter­be­trach­tun­gen zeige er, dass nicht nur so­zia­le Ge­schlech­ter­rol­len, son­dern auch bio­lo­gi­sches Ge­schlecht und bio­lo­gi­sche Theo­ri­en immer in ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­hän­gen ent­ste­hen.

Des­we­gen schaue er sich die Be­stim­mung von bio­lo­gi­schem Ge­schlecht und deren zeit­li­che Ent­wick­lung an. Dabei zeigt sich, dass es stets in­ten­si­ve Dis­kus­sio­nen darum ge­ge­ben hat, wie gleich oder ver­schie­den zwei Ge­schlech­ter sind und ob sich diese zwei Ge­schlech­ter über­haupt ein­deu­tig un­ter­schei­den las­sen. Ei­ni­ge mei­nen damit das Er­schei­nungs­bild äu­ße­rer Ge­ni­ta­li­en, ei­ni­ge in­ne­re Ge­ni­ta­li­en wie Hoden und Ei­er­stö­cke, wie­der­um an­de­re den Chro­mo­so­men-​ oder Hor­mon­be­stand. Egal auf wel­cher Ebene wir schau­en, zeigt sich mitt­ler­wei­le, dass viele Fak­to­ren in die Aus­bil­dung des Ge­nit­al­trak­tes in­vol­viert sind. Ge­ni­ta­li­en ent­wi­ckeln sich viel­ge­stal­tig und in­di­vi­du­ell ver­schie­den. X- oder Y-​Chro­mo­som be­stim­men nicht, ob wir Penis oder Va­gi­na be­kom­men.