Mèreceuses - Mein Kopf und meine Seele sind zu unruhig - Flucht und Wiegelieder

ID 60428
 
Clara stellt eine Wiege- und Schlaflieder-CD vor, die von subsaharischen Migrantinnen in Marokko eingesungen wurde. Im Gespräch geht es anfangs vor allem um die beschwerliche Flucht der Frauen durch die Wüste nach Marokko und ihre Situation in Marokko, dann aber auch um die Lieder. Der Erlös der CD geht direkt an die Frauen, die die CD eingesungen haben und kann für 10,- € (oder mehr) auf der Mèreceuses-Homepage http://www.mereceuses.tk bestellt werden.
Audio
31:06 min, 31 MB, mp3
mp3, 139 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 01.12.2013 / 23:15

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Frauen/Lesben, Kinder, Musik, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: AL
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 14.11.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Länge: 31:06 min

Im Booklet der CD heißt es:

"Dieses Lied hat magische Wirkung. Ich brauche nur eine Zeile davon zu singen und schon ist mein Sohn eingeschlafen." bemerkt eine der Sängerinnen. [...] Es ist der Zauber immer wiederkehrender Melodien und Rhythmen in den Wiegenliedern (frz. berceuses), der Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt beruhigen kann. Zehn Mütter (mères) aus West- und Zentralafrika haben zwei Monate lang mündlich überlieferte Schlaf- und Kindermelodien ihrer Heimatregionen ausgetauscht und zusammen gesungen. So entstanden die Mèreceuses, mit 14 Liedern in 12 Sprachen. Sie erzählen von Marktleckereien und warmen Bädern, vom Vertrauen zwischen Kind und Eltern und den Mühen der Schwangerschaft. [...]

„Mein Kopf und meine Seele sind zu unruhig, da will mir die Musik nicht von den Lippen gehen“, war eine Reaktion zu Beginn der Singwerkstatt. Die Lieder wurden in Casablanca und Rabat aufgenommen. Hier ist die Realität für die Sängerinnen meist rau und trostlos. Sie sind in der Hoffnung auf ein sicheres, friedliches und/oder wirtschaftlich stabiles Leben aus ihrem Heimatland aufgebrochen. Die „Zwischenstation“ Marokko erweist sich für Immigrierte zunehmend als Sackgasse. Da das Königreich im „Kampf gegen die illegale Einwanderung“ mit der EU kooperiert, sind viele von ihnen polizeilichen Repressionen und gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt. Auf dem Arbeitsmarkt haben sie kaum Chancen, finden oft mit Mühe etwas zu essen und nur wenige Migrantenkinder haben die Möglichkeit, zur Schule zu gehen.

Das Comité d’Entraide Internationale (CEI), in dessen Rahmen die musikalische Werkstatt der Mèreceuses entstand, ist der sozialdiakonische Hilfsdienst der protestantischen Kirche in Marokko (EEAM). Seit 1979 unterstützt er in sechs Städten Marokkos Immigrierte, Flüchtlinge und Studierende aus dem subsaharischen Afrika in schwierigen Lebenslagen.

siehe:
http://www.mereceuses.tk
http://www.kkrjuelich.de