zip-fm 11.02.04

ID 6112
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00:22 Anmoderation
01:06 DNA-Analyse wegen Farbeutel Wurf (Radio Unerhört Marburg)
10:09 Missbrauch durch Sozialämter (Radio Dreyeckland, Freiburg)
16:47 Lokaler Widerstand gegen den Bau einer Großmesse bei Stuttgart (Wüste Welle, Tübingen)
25:36 Barcelona: Vom Kopierer zum Vorbild für Solarenergie (Ralf Streck)
31:01 Abmoderation
Audio
30:56 min, 15 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.02.2004 / 00:00

Dateizugriffe: 33

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: suse + wolli
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 11.02.2004
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und willkommen zur 238. Ausgabe von zip-fm, der Zusammenarbeit der Info- und Politikredaktionen freier Medien.

Die heutige Sendung kommt von Radio Unerhört Marburg und steht ganz im Zeichen des staatlichen Mißbrauchs.

Beginnen wollen wir mit einem Bericht über staatlichen Mißbrauch von DNA-Analysen gegen politisch Aktive in Deutschland. Dann wenden wir uns einem anderen Repressionsapparat, den deutschen Sozialämtern zu und sehen, welchen Mißbrauch sie betreiben. Anschließend schauen wir noch auf die baden-württembergische Regierung und wie sie mißbräuchlich Gesetze erläßt, um auf „Teufel komm raus“ die Wirtschaft zu fördern. Und zum Schluß wollen wir noch was Positives berichten, wenn auch nicht aus Deutschland sondern aus Spanien.

Aber nun zuerst ein Bericht, in dem zu erfahren ist, daß DNA-Analysen durchaus nicht nur bei Schwerverbrechen wie Mord oder Vergewaltigungen gängige Praxis sind, sondern immer öfter auch als Repressionsmittel gegen politisch Aktive eingesetzt werden. Radio Unerhört Marburg sprach mit Dr. Weichert, dem Datenschutzbeauftragten von Schleswig-Holstein, über die Gefahren und die mißbräuchliche Verwendung solcher DNA-Analysen.

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und nun zum nächsten Repressionsapparat, den Sozialämtern:
Einfach mal den Spieß auf den Ämtern rumdrehen - wer würde das nicht gerne?
Wer würde nicht gerne mal seinen Sachbearbeiter durch die Flure des Arbeitsamtes jagen, weil der schon wieder Bewerbungsschreiben anmahnt, für Stellen die es nicht gibt? Wer würde nicht gerne mal dem Gegenüber im Büro des Sozialamtes kräftig auf die Füße treten, weil ein einfacher Antrag mit komplizierten Scheinargumenten abgelehnt wird?
Den Spieß rumgedreht, wenn auch nicht derart militant, haben jetzt Sozialrechtsexperten, die für die Caritas und Diakonie tätig sind. Sie stellen in einer gemeinsamen Presseerklärung Sozialämter sowie Kranken- und Pflegekassen öffentlich an den Pranger, weil diese gesetzlich zustehende Leistungen oftmals in rechtswidriger Weise verweigern.
Radio Dreyeckland Freiburg sprach mit dem Justiziar Malte Crome von der Caritas Fulda. Herr Crome spricht von einem Trend, den er seit einigen Jahren beobachtet und nennt Beispiele für verweigerte gesetzlich zustehende Leistungen.

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Wie war das noch mal mit dem teuflischen Mißbrauch in Baden-Württemberg?
Seit 1993 plant die dort die Landesregierung den Bau einer Großmesse auf den Fildern bei Leinfelden-Echterdingen. Fast genauso lang organisiert sich kommunaler Widerstand gegen dieses 100 ha große Bauprojekt. Erst jüngst hat sich der Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen wieder gegen die Messe und für eine Klage gegen das Planfeststellungsverfahren entschieden. Jetzt droht die Zwangsenteignung der betroffenen Bauern. Christoph Gommel vom Freien Radio Tübingen (Wüste Welle) sprach am Freitag, den 06.02. mit Gabi Visintin, Vorständin der Schutzgemeinschaft Fildern und seit vielen Jahren im Widerstand gegen den Messebau.

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Mit einem Ergebnis des am Dienstag eröffneten Gerichtsverfahrens wird erst in einigen Wochen gerechnet und am Ende der Sendung geben wir noch die Webadresse der Schutzgemeinschaft bekannt.

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Tja, da hat Adenauer recht, deshalb nun nach Spanien:
Als erste Kommune hatte die katalanische Hauptstadt Barcelona im Sommer 2000 Solarkollektoren beim Neubau oder der Renovierung größerer Gebäude vorgeschrieben. Dem Erfolg des mutigen Projekts eifern inzwischen viele Städte in ganz Spanien nach.

Im sonnenverwöhnten Barcelona wird nun auch die Ausweitung der „Verordnung über solarthermische Energiesysteme" auf kleinere Gebäude geplant. Dann könnte bis 2010 die Sonne fast die gesamte Warmwasserversorgung für zwei Millionen Menschen übernehmen. Das spart nicht nur Energie und senkt den Ausstoß des Treibhausgases CO2, sondern schont auch die Geldbeutel vieler Bewohner. Der Erfolg hat die anfängliche Kritik an dem Projekt zum Schweigen gebracht. Berlin, wo die Verordnung einst ausgeheckt aber nie verbindlich umgesetzt wurde, könnte
sich ein Beispiel an Barcelona nehmen, daß sich schließlich ein Beispiel an Berlin genommen hat.
Unser Spanienkorrespondent Ralf Streck war in Katalonien und hat sich über die Erfahrungen mit der Solarenergie und die neuen Pläne berichten lassen.

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So, das war es auch schon wieder für heute.
Mehr Infos zur Schutzgemeinschaft Fildermesse findet ihr unter www.fildermesse.de

Morgen könnt ihr unter anderem ein pro und contra hören zu der Idee, Arbeitslose auf Zivildienststellen einzusetzen.

Und falls Ihr immer noch nicht genug habt, sei hier auf unsere eigenen Webseiten verwiesen. Beiträge von Freien Radios (unter anderem zip-fm) könnt ihr nachhören unter
www.freie-radios.net
und mehr Infos über zip-fm findet ihr unter
www.zip-fm.de