DJ Stalingrad alias Piotr Silaev wurde 1985 in Moskau geboren. Er war an etlichen militanten antifaschistischen Aktionen in Moskau beteiligt. Ende 2008 reiste er nach Verhaftungsandrohung nach Griechenland und schrieb dort „exodus“, das 2011 unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Im Sommer 2010 war er erneut gezwungen, Russland zu verlassen, da er auf einer landesweiten Fahndungsliste landete. Gegenwärtig lebt er in Spanien, Auslieferungsanträge wurden bislang abgelehnt.„exodus“ nimmt uns mit auf einen Horrortrip durch die abgefuckten Vorstädte Moskaus, bevölkert von gescheiterten Existenzen, herausgefallen aus der Jagd nach den kapitalistischen Verheißungen, ohne Hoffnung auf Erlösung. Der Erzähler und seine Genossen nehmen sich ihren Teil mit Gewalt, sie wandeln ihren Frust in Hass auf  ihre politischen Gegner, Die Miliz, die OMON und jedem der sich ihnen in den Weg stellt. Eine positive Zukunftsvision haben sie dabei nicht. Ähnlich, wie eines ihrer musikalischen und lebensgestalterischen Vorbilder G:G: Allin, gehen sie von einer Lebenserwartung unter 30 aus und nehmen weder beim Drogenkonsum noch bei den diversen Schlägereien Rücksicht auf sich, oder andere.
Ein erschreckender Einblick in die Niederungen der russischen Gesellschaft. Vorbei die Zeiten, als es noch hieß „Von der Sowjetunion lernen, heißt Siegen lernen!“ Unterlegt werden die Texte mit passenden Sounds aus dem russischen Underground. Optimismus sieht anders aus!
Eine Sendung von Kay Osterloh.