Der 16. März, der „Tag der Legionäre“ gilt in Lettland insgeheim als inoffizieller Feiertag.
In der lettischen Hauptstadt Riga werden sich auch in diesem Jahr wieder mehrere tausend lettische Veteranen treffen, die im zweiten Weltkrieg, am 16. März 1944 auf der Seite der Waffen-SS gegen die Rote Armee gekämpft haben.

In den letzten Jahren unternahm der lettische Staat wenig gegen den Aufmarsch alter und neuer Nazis in Riga. Schließlich gelten die Veteranen gelten in Lettland als Verteidiger der Souveränität des Landes. Doch in diesem Jahr tut sich jedoch was.
Die lettische Ministerpräsidentin Laimdota Straujuma hat am Freitag den Umweltminister Einars Cilinskis entlassen. Dieser gehört der rechten Nationalen Allianz an und hatte zuvor seine Teilnahme am Gedenkmarsch der Waffen-SS-Veteranen angekündigt.
Die lettische Regierung hatte zuvor ihren Kabinettsmitgliedern verboten, an dem Aufmarsch teilzunehmen. Angesichts der angespannten Lage in der Ukraine wolle man so verhindern, dass sich Russland und die russischsprachige Minderheit in Lettland provoziert fühlen.

Es soll in diesem Jahr Kundgebungen gegen den Alt-Nazi-Aufmarsch geben, an denen auch Mitglieder des Vvn-BdA teilnehmen. Einer Rigaer Initiative für einen Runden Tisch zum Thema Nationalismus wurden in Riga die Räume gekündigt.
Nationalistische Strömungen haben in den Baltischen Staaten eine starke Lobby und sind gut vernetzt.
Aktive Antifaschisten findet man in den Baltischen Staaten kaum. Es gibt das Lettische Antifaschistische Komitee und die Organisation Lettland ohne Nazis. Ansonsten gibt Lediglich einige russischsprachige Sozialdemokraten, die sich öffentlich gegen Nazi-Aufmärsche aussprechen.