7. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz

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Die 7. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz fand vom 1. bis 3. April 2014 im Kongresszentrum Dresden und in der Bergakademie Freiberg statt.
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Upload vom 03.04.2014 / 15:44

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Umwelt, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: AL
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 03.04.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Länge: 6:16 min

"NATO provoziert durch faschistischen Putsch in der Ukraine Atomkrieg mit Russland." ist eine recht oft in Blogs und in Internetkommentaren zu lesende Behauptung. Eine etwas gemäßigtere und hierzulande noch weiter verbreitete These ist die, dass die EU einen wirtschaftlich begründeten Expansionsdrang in Richtung Ukraine hat und damit den Aufstand auslösen lassen hat. Ungeachtet der Frage, ob solche Art von Aufständen überhaupt durch ausländische Interessen verursacht werden können, mag es nicht falsch sein, dass es in der EU wirtschaftliche Interessen an der Ukraine gibt. Die letzten Wochen haben aber gezeigt, dass der Umsturz in der Ukraine ebenfalls zu einem verstärktes Engagement Russlands in der Ukraine geführt hat, was den genannten EU-Interessen entgegenwirkt, Stichwort Krim-Annexion und der Diskussion als Reaktion darauf Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dass es gleichzeitig Interessen in der EU gibt, die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland auszubauen und dass diese Interessen sogar stärker sein könnten, als die entgegengesetzten Interessen der EU in der Ukraine, wird dabei meist unterschlagen, verdeutlicht aber die 7. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz, die vom 1. bis 3. April 2014 im Kongresszentrum Dresden und in der Bergakademie Freiberg stattfand.

Die angekündigten Referenten waren:
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Schirmherr der Konferenz,
Arkadi Dworkowitsch, stellvertretender Ministerpräsident der Russischen Föderation,
Klaus Töpfer, ehem. Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen,
Prof. Wladimir Litvinenko, Rektor der Nationalen Universität für mineralische Ressourcen „Gorny“ – St. Petersburg,
Edmund Stoiber, ehem. Ministerpräsident des Freistaates Bayern,
Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg,
Prof. Walerij Jasew, Mitglied der russischen Staatsduma und Präsident des russ. Verbandes der Montanindustriellen,
Pawel Sawalnij, Mitglied der russischen Staatsduma und Präsident der Russischen Gasgesellschaft (RGO),
Eckhard Cordes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft,
Karsten Heuchert, Vorstandsvorsitzender der VNG – Verbundnetz Gas AG
Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Ausschusses für Rohstoffpolitik des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
angefragt war Alexej Miller, Vorsitzender des Vorstandes der OAO Gazprom,

Unterstützt wurde die 7. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, von Audi, Bilfinger, Gazprom Germania, The linde group und Verbundnetz-Gas AG.

In der offiziellen Pressemitteilung der 7. Deutsch-Russischen Rohstoff-Konferenz heißt es unter anderem:

Rohstoff-Experten diskutieren über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit im Rohstoffsektor.

[...]
Hauptthemen sind die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit im Rohstoffsektor, die bilaterale Zusammenarbeit bei der Entwicklung rohstoffreicher Regionen und die für die deutsche Energiewende nutzbaren Potenziale an Hightech-Rohstoffen aus Russland. Veranstalter der Konferenz ist das Deutsch-Russische Rohstoff-Forum (DRRF).

[...]

Der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz und Mitglied des Präsidiums des Rohstoff-Forums, Prof. Dr. Horst Teltschik, misst der Veranstaltung eine hohe Bedeutung zu: „Besonders in Zeiten schwieriger politischer Beziehungen ist es wichtig, das gemeinsame deutsch-russische Potenzial im Bereich der wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zu betonen. Die Rohstoff-Konferenz leistet als Fachveranstaltung hierzu einen wichtigen Beitrag. Gerade angesichts der derzeitigen Spannungen ist sie eine Gesprächsmöglichkeit, die nicht vergeben werden darf.“

Auch der Bayerische Ministerpräsident a. D., Dr. Edmund Stoiber, Mitglied des Präsidiums des Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums, hebt die Wichtigkeit der Rohstoff-Konferenz als Dialogplattform hervor: „Die Rohstoffpartnerschaft liegt im Interesse beider Länder. Wir wollen deshalb gerade jetzt den Gesprächsfaden zwischen Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik nicht abreißen lassen.“

Prof. Dr. Klaus Töpfer bemerkt: „[...] Deutschland steht vor enormen Herausforderungen bei der Rohstoffsicherung, da es bei vielen Rohstoffen von Importen abhängig ist. Eine engere Zusammenarbeit mit Russland auf wissenschaftlich-technologischer Ebene, wie sie das DRRF fördert, ist ein vielversprechender Lösungsansatz für aktuelle und zukünftige Aufgaben."

[...]

Das Deutsch-Russische Rohstoff-Forum ist eine zentrale Dialogplattform zur Intensivierung der Rohstoffbeziehungen beider Länder. Es wurde im Jahr 2006 von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und dem St. Petersburger Staatlichen Bergbauinstitut (heute: Nationale Universität für mineralische Ressourcen „Gorny“) – den ältesten Montanhochschulen der Welt – gegründet. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft nutzen die vom Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum durchgeführten Rohstoff-Konferenzen dazu, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und die Zukunft der deutsch-russischen Rohstoffpartnerschaft zu diskutieren. Im Mittelpunkt stehen dabei unternehmerische Projekte, wissenschaftlich-technische Kooperationen sowie gemeinsame Strategien für Innovationen und Effizienz im Rohstoffsektor.

siehe http://www.rohstoff-forum.org