[zip-fm] 02.04.2004

ID 6549
 
1. Atomausstieg mit Ökostrom? (Bermudafunk)
2. II. Austrian Socialforum (Radiofabrik Salzburg).
3. "5 Stunden sind genug" - der Utopie auf der Spur (Z, Nürnberg)
4. Stimmungsbild zu Protest gegen Agenda 2010 (Z, Nürnberg)
Audio
30:19 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 02.04.2004 / 14:15

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Michael Liebler
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 02.04.2004
keine Linzenz
Skript
die europäischen Aktionstage haben an diesem Freitag bereits begonnen - auch unweit unseres Freien Radios hier in Nürnberg sollen sich die ersten Demonstrierenden bereits am Morgen gezeigt haben.
Deshalb wollen dieses zip-fm ausschließlich der "Sozialen Frage " wie man so schön sagt, widmen - mit einer Ausnahme. im ersten Beitrag geht es um die Möglichkeiten den persönlichen Ausstieg aus der Atomenergie zu wagen, wenn es mit dem Atomausstieg der deutschen Bundesregierung schon nicht recht vorangeht. Bermudafunk hat an kompetenter Stelle nachgefragt.

Im Anschluss daran ein Blick nach Österreich: Da soll es im Juni ein Austrian Socialforum geben. Ein Bericht aus der Radiofabrik Salzburg.

Danach kommt eine Initiative aus Frankfurt zu Wort: 5 Stunden sind genug - und da geht es tatsächlich um die Forderung die Arbeitszeiten drastisch auf 5 Stunden einzuschränken.

Last but not least - über die anstehenden Proteste haben wir bereits ausführlich in den vergangenen TAgen berichtet. Die ersten Aktionen und Demonstrationen sind ja schon gelaufen. Aufzählen kann man sie gar nicht mehr alle. In Bern streikten gestern SchülerInnen und Studierende, ca 3000 sollen an einer Demonstation teilgenommen haben zu der das Netzwerkk Pandora? und die Aktion ungehorsamer Studierender aufriefen.
Auch in Wien und Innsbruck wurde am Freitag schon demonstriert, in Wien hatten ebenfalls SChülerinnen und StudentInnen zu eigenen Demos aufgerufen - aber auch die "atypischen" Beschäftigten, also diejenigen, die nicht in festangestellten Verhältnissen arbeiten, waren zu einer eigenen Kundgebung aufgerufen.

In der BRD sind die Städte berlin, Köln und Stuttgard die zentren des Geschehens - allein für Berlin werden 100 000 Menschen erwartet.

Kommende Woche werden wir dann berichten, was in und ausserhalb des deutschen Sprachraums gelaufen ist.


Der sogenannte Atomausstieg sei nichts als ein Bestandsschutz für die laufenden AKW's so meinen nicht wenige KritkerInenn des Ausstiegskurses der BRD - ja im Grunde genommen mache die Bundesregierung gemeinsame Sache mit der "Atommafia".
Doch - es gibt ja den "Ökostrom" - der kommt aus der Steckdose und nicht aus dem AKW, und bietet doch wenigstens die Möglichkeit ganz Persönlich aus der Atomenergie auszusteigen.
Darüber sprach die Redaktion Restrisiko mit Jürgen Fahrenkrug. Er ist Mitglied der initiative "Stromwechsel-jetzt!"und ruft am 24. April zu einer Protest-Fahrradstaffel gegen die Atompolitik der Regierung auf:


In ihren Nachbarländern haben die Österreicher den Ruf besonders friedlich zu sein. Das gelte auch für Soziale: Da wird weder gestreikt noch revoltiert sondern verhandelt und beigelegt.
Das dieses Bild nicht einmal mehr in den Medien stimmt, das zeigten doch erst die Proteste gegen die ?Pensionskürzungsreform, oder der Streik der EisenbahnerInnengewerkschaft gegen die Zerschlagung und Privatisierung der Östereichishen Bahn.
Der wachsende Unmut will sich organisierren. Ein Ansatz ist das zweite Austrian Socialforum das von 3. bis 6. Juni in Linz stattfindet. Das Social Forum ist keine Organisation, sondern iene Veranstaltung, will sozialer Raum und breite Diskussionsplattform sein.
Georg Wimmer von der Radiofabrik Salzburg sprach mit Ulli Gschwandtner von der Vorbereitungsgruppe des Socail Forums über die Erwartungen an dieses Großereignis der Zivilgesellschaft:


Die Zukunft wird immer unsicherer, die sozialen Systeme werden demontiert und der Einzelne sei auch noch selber daran schuld. Die Arbeitslosen zeigen zu wenig Engagement bei der Suche nach Arbeit. "Eigenverantwortung" ist das Schlagwort des beginnenden Jahrhunderts und die die noch Arbeit haben verlangen doch vielzuviel Geld.
Egel ob man nun auf solche Schlagworte hereinfällt oder nicht: "Am Abbau sozialer Leistungen und Lohngarantien kann man einfach nix ändern, Arbeitszeitverlängerungen müssen in Kauf genommen werden." lautet die landläufige Meinung zum Thema. Die Mitglieder des Vereins "5-Stunden-Woche" sind da anderer Meinung und legen in diesem Beitrag dar, wie wir alle von einer 40 Stunden-Woche auf eine 5 StundenWoche kommen könnten, ohne viel unseres Wohlstandes einzubüßen.
Ein Beitrag über eine Ehrgeizige Utopie von Stefan Zimmer, Radio Z Nürnberg:

Bei der Kanzlerfrage soll Gerhard Schröder ja erstmals wieder vorn gelegen haben - und dennoch ist das Bild des erfolgreichen bundesdeutschen Reformers längst zerbröckelt. Die Agenda 2010, die angekündigtermaßen schmerzhafte Einschnitte aber langfristig den Aufschwung bringen sollte, wird zunehmend zum Gegenstand des Protests. Auch die Demos in Berlin, Köln und Stutgard im Rahmen der europäischen Aktionstage am Wochenende fordern: Weg mit der Agenda 2010.
Was halten diejenigen, die nicht - oder noch nicht - protestieren von den Grossdemonstrationen und von der Agenda? Stefan Zimmer hat exemplarisch auf Nürnberger Straßen nachgehakt.